RECORD: Gerstäcker, Carl Eduard Adolph. 1860. Beschreibung einiger ausgezeichneten neuen Dipteren aus der Familie Muscariae. Stettiner Entomologische Zeitung, 21: 163-202, pl.II.
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(Hierzu Tafel II.)
Richardia Rob.-Desv.
Von dieser durch Robineau-Desvoidy (Essai sur les Myodaires, pag. 728) auf eine durch stark verdickte und mit zwei Reihen von Dornen besetzte Hinterschenkel ausgezeichnete, Rich. saltatoria genannte Art begründete Gattung sind bis jetzt, so weit ich es übersehen kann, im Ganzen sechs Arten beschrieben, mit Ausnahme einer von den Marquesas-Inseln stammcaden sämmtlich Süd-Amerikanisch. Diese Arten sind:
1. Richardia podagrica. Synon.: Dacus podagricus Fabr. Syst. Antliat., p. 272, No. 1. — Cordylura podagrica Wiedem. Aussereurop. zweifl. Insect. II, p. 445, No. 1. — Richardia podagrica Rondani, Studi entom. I, p. 82, No. 37. — Richardia saltatoria Rob.-Desv., Essai sur les Myod., p. 728.
Vaterland: Cayenne, Brasilien.
2. Richardia annulata. Synon.: Herina annulata Macq., Hist. nat. d. Dipt. II, p. 434. — Richardia podagrica Macq., Dipt. exot. II, 3., p. 205, pi. 27, fig. 8. — Richardia annulata Rondani, Studi entom. I, p. 82.
Vaterland: Guiana.
3. Richardia trivittata Macq., Dipt. exot. II, 3, p. 205, pl. 27, fig. 9.
Vaterland: Guiana.
4. Richardia flavitarsis Macq., Dipt, exot., Suppl. V, p. 121, pl. 7, fig. 3.
Vaterland: Marquesas-Inseln.
5. Richardia unifasciata Rondani, Studi entomol. I, p. 82, No. 38.
Vaterland: Brasilien.
6. Richardia? laterina Rondani, ibidem p. 83, No. 39.
Vaterland: Brasilien.
In Betreff der ersten dieser Arten, Rich. podagrica, welche ein in Süd-Amerika häufiges und ziemlich weit verbreitetes Insect zu sein scheint, ist zu bemerken, dass Robineau's Rich. saltatoria auf dieselbe nur mit Zweifel bezogen werden kann, da einerseits die dafür angegebene Grösse von 5 Lin. das gewöhnliche Maass mindestens als beträchtlich überschreitend
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anzusehen ist, andererseits das Vorhandensein von drei dunkelen Basalbinden auf den Flügeln wenigstens scheinbar der Identität mit der Fabriciusschen Art widerstreiten könnte, indem hier die beiden der Basis zunächt gelegenen Binden in der Regel wenig markirt sind, die dritte aber der Spitze nāher als der Basis liegt und daher nicht wohl als Basalbinde bezeichnet werden kann. Jedoch in Rücksicht darauf, dass einmal die Robineau'sche Beschreibung überhaupt nur sehr oberflächlich abgefasst ist, dass ferner seine übrigen Angaben sich sehr wohl auf die Fabricius'sche Art anwenden lassen, dass endlich auch schon wegen der Häufigkeit dieser Species die Vermulhung nahe liegt, dass der Verf. sie gekannt habe, so hat ihre Zugehörigkeit zu Rich. podagrica wohl im Ganzen mehr Wahrscheinlichkeit für als gegen sich. Jedenfalls würden für das Heranziehen des Robineau'schen Citats gewichtigere Gründe vorliegen, als für die Identificirung der Rich. annulata mit R. podagrica, wie sie Macquart (a. a. O.) vorgenommen hat, indem hiergegen alle für diese Art vom Verf. hervorgehobenen Merkmale auf das entschiedenste sprechen; wie schon Rondani (Studi entom. I, p. 82) richtig bemerkt, ist die verschiedenartige Bindenzeichnung des Thorax bei beiden Arten allein hinreichend, um sie sicher zu unterscheiden. Ob übrigens sämmtliche oben angeführte Arten der Gattung Richardia wirklich angehören, muss wegen der zum Theil nicht hinreichenden Charakteristik desselben dahingestellt bleiben, möchte aber z. B. für R. flavitarsis Macq. wegen des abweichenden Flügelgeäders mindestens zu bezweifeln sein; dass die zweite und fünfte Art hierher zu rechnen sind, geht aus der Abbildung der ersteren und der Beschreibung der letzteren deutlich hervor. Wie dem aber auch sei, so sind für keine der erwähnten Arten plastische Merkmale von den Beschreibern hervorgehoben worden, welche sie in auffallender Weise von der Fabricius'schen Art unterschieden, woraus zu schliessen ist, dass keiner derselben z. B. eine so absonderliche Bildung des Kopfes Zukommt, wie sie den beiden hier hinzuzufügenden eigen ist. Dadurch, dass diese beiden Arten welche im Bau der Fühler, Flügel und des Hinterleibes, ganzbesonders aber in der sehr charakteristischen Bildung des Hinterbeine sich als unverkennbare Richardien erweisen, midiesen Merkmalen die auffallende Kopfform der Gattunger Plagiocephala, Achias, Zygotricha und Diopsis verbinden erhält einerselts die hier in Rede stehende Gattung eine äusserst interessante Erweiterung ihrer Charaktere, anderer seits kann derselbe Umstand aber mit zu dem Nachweis dienen, dass einer extravaganten Bildung des Kopfes, welche bis jetzt zur Aufstellung eigener Gattungen Anlass gegeben
hat, bei den Ortaliden, Tephritiden und Verwandten keineswegs eine derartige Bedeutung beizumessen ist., oder sie müsste denn wie bei Diopsis mit anderen eben so beständigen Charakteren Hand in Hand gehen; der für Achias jetzt mehrfach gelieferte Nachweis, dass die starke Verbreiterung des Kopfs nur den Männchen eigen ist, würde schon allein geeignet sein, den Werth dieses Charakters sehr in Frage zu slellen. Was die beiden hier zu beschreibenden Richardien betrifft, so kann für diese von Aufstellung eigener Gattungen gar keine Rede sein, da sich leicht nachweisen lässt, dass ihre Kopfbildungen als rein specifisehe Merkmale aufzufassen sind und sich mit der gewöhnlichen von Rich. podagrica zusammengestellt, nur als graduell entwickelte Stufen desselben Typus zu erkennen geben.
1. Richardia eurycephala. Capite transverse dilatato, ferrugineo, thorace nigro, cinereo-fasciato, abdomine lucide cyaneo, basi flavo, alis limpidis, basi, fascia media apiceque fuscis, pedibus flavis, posticis femorum annulo medio et apice tibiisque fuscis. Long. corp. 4½ — 5½ mill. — Patria: America merid. (Taf. II, fig. 1 und 1a.)
Der Kopf ist um die Hälfte breiter, als der Thorax, von oben gesehen fast viermal so breit, als lang, nach beiden Seiten stumpf zugespitzt, glänzend rostgelb, glatt; der Scheitel wie bei Rich. podagrica mit acht langen, aufgerichteten, schwarzen Borsten besetzt, welche in zwei Querreihen gestellt sind. Die hinteren auf der Grenze zum Hinterhaupt (eine kürzere je am Innenrande der Augen, eine längere zwischen diesen und den Ocellen), die vorderen mit jenen alternirend, indem die beiden mittleren zwischen den Ocellen dicht bei einander, die äusseren näher den Augen als den Ocellen entspringen. Die Stirn oberhalb der Fühler und die Mitte des Untergesichts hell wachsgelb, die Seiten des letzteren am Innenrande der Augen tief schwarz, der aufgeworfene Mundrand glänzend kastanienbraun. Augen nicht viel mehr denn halb so breit als die Stirn, mit zipfelartig hervortretender Aussenecke, nach unten und innen wie bei Rich. podagrica bedeutend gröber facellirt, als im Uebrigen. An den Fühlern, welche ebenfalls genau wie bei der genannten Art gebildet sind, ist das erste Glied sehr kurz, das zweite ohen kürzer als an den Seiten, wo es weiter herabreicht und daher hier das Endglied kelchartig umfasst, das Endglied langgestreckt, fast gleich breit, an der Spitze abgerundet, mit rückenständiger, nahe an der Basis entspringender, an der Wurzel etwas verdickter, deutlich und nicht eben kurz gefiederter Borste, fast von doppelter Länge des Gliedes selbst; die Färbung rostroth, an der
Basis und Unterseite des letzten Gliedes heller, längs der Oberseite desselben dagegen braun. Rüssel und Taster hellgelb, letztere lang eiförmig und in eine feine schwarze Borste auslaufend. Thorax rundlich, nur wenig länger als breit, mit Einschluss des Schildchens glänzend schwarz und der Prothorax hellgelb mit rostrothen Schulterblättern; eine Querbinde vor der Naht, welche nach vorn zwei kurze und breite Striemen aussendet, und sich als schmäleres Band über die Brustseiten fortsetzt, so wie die Seiten des Metanotum hell silbergrau befilzt. Die Oberfläche ist mit vereinzelten und langen, aufgerichteten Borsten von schwarzer Farbe besetzt, von denen die beiden stärksten und längsten vom scharfen Endrande des Schildchens entspringen. Flügel wasserhell mit drei braunen Binden, von denen die erste der Länge nach von der Basis bis zum Einschnitt des Vorderrandes verläuft, die zweite quer verlaufende schmal ist, die beiden Queradern einschliesst und vorn etwas gesättigter als hinten erscheint, die dritte endlich die Spitze in geringer Ausdehnung einnimmt und bei der vierten Längsader aufhört. Schwinger hell wachsgelb. Beine von gleicher Farbe, Schenkel an der Unterseite lang weiss behaart; die drei letzten Tarsenglieder an allen drei Paaren braun, die Pucrillen weisslich, die Klauen an der Spitzenhälfte schwarz. Während an den Mittelbeinen die äusserste Schenkelspitze und die Schienen nur einen sehr leichten bräunlichen Anflug zeigen, haben die stark verdickten Hinterschenkel einen in der Mitte vorn und hinten eingeschnittenen breiten Mittelring, so wie die Spitze von sattbrauner Färbung und die gekrümmten Hinterschienen zeigen dieselbe in ihrer ganzen Ausdehnung. Auf der Unterseite der Hinterschenkel zeigen sich von der Spitze bis zur Mitte reichend zwei parallele Reihen von 7 — 8 kurzen aber scharfen, schwarzen Dornen, zwischen welchen sich die Hinterschienen wie ein Messer in eine Scheide einschlagen können; der Innenrand dieser Schienen ist dem entsprechend von der Basis bis zur Mitte schneidenartig scharf und tiefschwarz gefärbt, eine Eigenthümlichkeit, die bei Rich, podagrica in übereinstimmender Weise zu beobachten ist. — Der Hinterleib ist an der Basis kaum von ½ der Thoraxbreite und hier scharf abgeschnitten rostgelb, welche Farbe nicht ganz den Hinterrand des ersten, nur durch einen leichten Quereindruck vom zweiten getrennten und an ihm nicht beweglichen Ringes erreicht; dieser Hinterrand, sowie die übrigen Ringe des gegen die Mitte allmählig erweiterten Hinterleibes sind hell und glänzend stahlblau, auf der Oberseite mit kürzeren, an den Seiten mit längeren greisen Haaren besetzt,
aus denen nahe an der Basis des zweiten Ringes einige sehr lange, schwärzliche Borstenhaare hervorragen.
Anmerkung. In Grösse, Färbung und Zeichnung scheint die vorbeschriebene Art mit Hernia annulata Macq. (Dipt. exot. II, 3, pl. 27, fig. 8) fast durchgängig übereinzustimmen, während sie sich durch die Form des Kopfes, der hier reichlich um die Hälfte breiter als der Thorax ist, auffallend unterscheidet; man könnte nun nach der Analogie (Achias) auf die Vermuthung kommen, beide Arten seien nur sexuell verschieden und würde dann Rich. eurycephala für das Männchen der R. annulata halten müssen; indessen ist nach Macquart's Angabe das von ihm beschriebene Exemplar ebenfalls ein Männchen (wie die der vorliegenden Art).
2. Richardia telescopica. Capite transverse cylindrico, oculis inter se valde remotis, ochracea, nitida, thorace opaco, vittis duabus meso- et metanoti nigris, scutello rufescente: alis antrorsum flavescentibus, litura longitudinali media fusca. Long. corp. 8½ mill., lat. capit. 11½ mill. — Patria: ad amn. Amazonum. (Taf. II, fig. 2 und 2*.)
Durch die abenteuerliche Form des Kopfes, dessen Breite die Länge des Körpers bedeutend übertrifft, eines der auffallendsten bis jetzt bekannten Dipteren, welches sich von den meisten ähnlichen Formen besonders dadurch auszeichnet, dass die beiden Flügel des Kopfes fast in einer geraden Linie liegen. Von oben gesehen, hat derselbe daher die Form eines dünnen, langen, querliegenden Cylinders, der nur in der Mitte sehr leicht eingeknickt ist, so dass seine beiden Hälften mit ihren Faden eine schwache Neigung über die gerade Linie hinaus nach vorn erhalten haben. Die Augen sind klein und nehmen nur die äussersten Enden des Cylinders ein; ihre grösste Convexität liegt nahe am Hinterrande desselben. Von den bei der vorigen Art erwähnten acht Scheitelborsten fehlen bei der vorliegenden die äusseren der hinteren Reihe zunächst den Augen, während die zwei mittleren sich in nicht weiter Entfernung von dem Mittelpunkte des Kopfes zeigen; von denen der vorderen Reihe entspringen die inneren zwischen den Ocellen, die äusseren etwas nach aussen und vorn von den mittleren der hinteren Reihe und zwar auf einer stumpfen Kante, welche sich vom Ocellenhöcker jederseits gegen den Vorderrand der Augen hinzieht und wie der Hinterrand des Kopfes durch dunklere, mehr braune Färbung markirt ist. Bei der Ansicht von vorn zeigt der Kopf die Form eines sehr niedrigen, gleichschenkligen Dreiecks, dessen Spitze an der Mundöffnung liegt; die Quer-
leiste, unter welcher die Fühler eingelenkt sind, liegt dem Scheitel näher, als dem Mundrande und setzt sich zu beiden Seiten in eine tief eingedrückte Naht fort, welche in gerader Linie zu der Mitte jedes Auges verläuft. Der über derselben liegende Theil der Augenstiele gehört der Stirn, der untere den Backen an, welche ihrerseits gegen das Untergesicht wieder durch eine sehr schräg gegen den Mundrand hin verlaufende Furche abgetrennt sind. Die nahe bei einander unter der Stirnleiste eingelenkten Fühler haben dieselbe Form, wie bei den vorigen Arten; die beiden ersten Glieder sind rostgelb, das letzte schwärzlich braun, mit schwarzer, deutlich gefiederter Borste. Der Rüssel mit den Palpen ist in gleicher Weise wie das Untergesicht und die Backen in ihrer ganzen Ausdehnung blass ockergelb. Der Thorax ist sehr kurz eiförmig, fast rundlich, trüb ockergelb, die Schulterborten und Brustseiten glänzend, der Mittel- und Hinterrücken dagegen durch feines und dichtes Toment sammetartig matt, das Schildchen mehr ins Röthliche gehend, ebenfalls matt. Ueber den Mittelrücken verlaufen zwei schwarze, vor und hinter der Quernaht nach aussen erweiterte und mit zwei kleineren, am Aussenrande liegenden Flecken von gleicher Farbe verbundene Längsbinden, welche beiderseits vom Schildchen schmal endigen, hinter demselben aber wieder in grösserer Breite auf dem Metanotum bis zu den Halteren verlaufen. Aus dem Toment des Rückens ragen kurze und feine Härchen und ausserdem vereinzelte lange, schwarze Borsten, von denen zwei an der Spitze des Schildchens die längsten und stärksten sind, hervor. Die Flügel sind auf der vorderen Hälfte bis zur vierten Längsader satt, aber trübe gelb gefärbt, auf der hinteren mehr grau mit gelb umflossenen Adern; von der Mitte bis zur Spitze verläuft zu beiden Seiten der dritten Längsader ein breiter, dunkelbrauner Längswisch, der gegen die Spitze hin allmälig blasser wird. Die Halteren sind licht gelb. Die Beine sind, mit Ausnahme der drei leizten, etwas gebräunten Tarsenglieder und der schwarzen Klauen, licht und glänzend rostgelb, gleichfarbig behaart; auch der Enddorn der Mittelschienen, die scharfe innere Kante an der Basalhälfte der Hinterschienen und die beiden Dornreihen auf der Unterseite der verdickten Hinterschenkel, von denen jede etwa aus elf ziemlich langen Stacheln besteht; sind tief schwarz gefärbt. Eine Eigenthümlichkeit der Art besteht noch darin, dass die Hinterschenkel kurz vor der Mitte ihrer Oberseite eine längliche, tiefe Grube haben, und dass die Hinterschienen im Verhältniss breiter, aber zugleich weniger stark gekrümmt, als bei der vorigen Art sind. Der Hinterleib ist einfarbig rostgelb, etwas ins Grünliche schim-
mernd, glänzend, ziemlich dicht und lang rostgelb behaart; die Verwachsung der beiden ersten Hinterleibsringe, deren Grenze nur durch einen queren, glatten Eindruck angedeutet ist, findet sich hier in übereinstimmender Weise mit der vorigen Art vor.
Das einzige von Warscewicz am Amazonenstrom aufgefundene Exemplar ist ein Männchen; vielleicht nähert sich das unbekannte Weibchen in der Kopfbildung mehr der Rich. podagrica.
Phytalmia, nov. gen.
Genae capitis appendicibus longis, erectis instructae.
Antennarum articulus secundus subtus longe ciliatus.
Os permagnum, inferum, horizontale: clypeus productus.
Abdomen longe petiolatum.
Pedes posteriores langissimi: antici breviores, femoribus subtus spinosis.
Das hiesige Museum erhielt vor Kurzem aus Neu-Guinea zwei durch ihren schlanken Körperbau, ihre langen und schmalen Flügel, ihren langgestielten Hinterleib und ihre sehr verlägerten, dünnen Beine eine auffallende habituelle Aehnlichkeit mit Ichneumonen darbietendo Acalypteren, welche sich ausserdem auch ganz besonders durch sehr seltsame, von ihrer Kopfoberfläche entspringende paarige Anhänge, bei der einen in Gestalt von weit abstehenden Ohren, bei der anderen in Form eines Hirschgeweihes, auszeichneten. Bei der Durchsicht der dipterologischen Literatur, insbesondere auch der von Walker im 3. und 4. Bande des Journal of proceed. of the Linnean soc. beschriebenen, von Wallace in Malacca, Celebes und den Aru-Inselo gesammelten Dipteren, stellte es sich heraus, dass diese abenteuerlichen Formen bisher nicht bekannt gemacht, dass jedoch ganz neuerdings in der Revue et Magas. de Zoologie 1859, No. 7, pl. 11, von Bigot unter dem Namen Terastiomyia lobifera ein aus Celebes stammendes Dipteron abgebildet worden, welches wenigstens mit ähnlichen Fortsätzen am Kopf versehen ist, wenn dieselben auch nicht wie bei den oben erwähnten Arten nach oben, sondern abwärts gerichtet sind. Wenn nun auch in der übrigen Körperbildung dieser von Bigot bekannt gemaohten Form eine gewisse Verwandtsehaft mit der hier zu beschreibenden neuen Gattung nicht wohl zu verkennen war, so stellten sich doch hinreichende Unterschiede heraus, welche eine Vereinigung beider nicht gut zuliessen; hierzu gehört der bei weitem gedrungenere Körperbau, besonders der viel längere, nicht eigentlich gestielte Hinterleib, der mehr in die Breite gezogene Kepf, die bei weitem weniger verlängerten Beine, an denen
überdem die Vorderschienen mit einem Enddorn bewaffnet sind, und die nicht gedornten Hinterschenkel. Ausserdem wird auch der Hinterleib als aus fünf deutlich getrennten Segmenten bestehend, angegeben (was nach der Analogie allerdings sehr zweifelhaft erscheinen muss), während bei unserer Gattung wie bei Richardia und allen übrigen verwandten Formen, die beiden ersten Segmente mit einander verwachsen sind. In der Profil-Ansicht des Kopfes dagegen, in der Bildung der Fühler, die freilich nicht eingehend genug beschriehen worden, sowie in der Aederung der Flügel, scheinen nach der von Bigot gegebenen Abbildung unverkennbare Uebereinstimmungen zu bestehen, so dass unsere Gattung mit Terastiomyia offenbar von allen bekannten mit in der nächsten Verwandtschaft steht. Unter den von Macquart aufgestellten steht sie der Gattung Michogaster, welche in der Hist. nat. d. Diptéres II, p. 483, auf Cephalia femoralis Wiedem. begründet wurde, und mit welcher die Gattung Conopsida desselben Verfassers (in den Dipt. exot., 4 Suppl., p. 294, zum zweiten Male für dieselbe Wiedemannsche Art aufgestellt) zusammenfält, am nächsten, indem auch hier die Bildung des Hinterleibes in Betreff des durch Verschmelzung der beiden ersten Segmente gebildeten Petiolus eine ähnliche ist. Von dieser unterscheidet sich Phytalmia durch das kürzere Endglied der Fühler, den stark aufgeworfenen Mundrand, die ausserordentlich grosse, vollkommen wagerecht an der Unterseite des Kopfes liegcnde Mundfläche, die Fortsätze der Kopfoberfläche, die viel schmäleren und längeren Flügel, an denen die beiden Analzellen besonders langgestreckt sind, sowie endlich durch die viel stärker verlängerten und dünnen Beine. Die Charaktere der Gattung sind folgende:
Körper sehr schlank, ichneumonartig, Kopf und Hinterleib vom Thorax stark abgeschnürt. Kopf von oben gesehen nach hinten dreieckig verengt, von der Breite des Halsschildes Oder etwas schmäler, vorn sanft abgerundet, die Stirn etwas breiter als die Augen; das Untergesicht kurz, nach unten dreieckig erweitert, der Mundrand bei der einen Art sehr breit abgesetzt und weit hervortretend, bei der anderen weniger; die Mundfläche in Folge dessen sehr gross, unterhalb liegend, vollkommen horizontal; die Backen aufgetrieben, gross, die halbe Kopfhöhe einnehmend, am vorderen und unteren Augenwinkel mit einem verschieden geformten, abstehenden, langen Fortsatz der Kopfoberfläche versehen. Die Ocellen sehr klein, dicht genähert, in gleicher Linie mit dem Hinterrande der Augen auf der höchsten Stelle des Kopfes gelegen. Die Augen auf die obere Hälfte des Kopfes beschränkt,
von der Seite gesehen ziemlich kreisrund, unten und vorn jedoch durch den Ursprung der Backenfortsätze tief eingeschnitten, fein und gleichmässig facellirt. Die Fühler in der Mitte der Kopfhöhe unter dem scharfen Stirnrande dicht neben einander entspringend; das erste Glied ganz kurz und quer, den Stirnrand kaum überragend, das zweite so lang als breit, nach vorn verdickt, an der unteren Hälfte seines Spitzenrandes mit einem Halbkreis langer Borstenhaare, von denen das innerste das längste und stärkste ist, besetzt; das Endglied dreimal so lang als breit, an der Spitze abgerundet, mit rückenständiger, dicht an seiner Basis entspringender, deutlich gefiederter Borste von mehr als doppelter Länge des Gliedes selbst. Maxillartaster langgestreckt, spindelförmig. Thorax länglich eiförmig, nach vorn etwas mehr verengt als nach hinten; Prothorax sehr klein, fast ganz vom Mesothorax überdeckt, die Schulterschwielen von oben her nur wenig sichtbar; Mesonotum dreimal so lang, als das gewölbte Metanotum, am vorderen Ende in einen knopfförmigen, aufgerichteten Höcker endigend; Schildchen quer fünfeckig, mit abgerundeter Spitze. Flügel lang und schmal, die Costa bis zur Mündung der vierten Längsader verdickt, die erste Längsader vom Einschnitt des Vorderrandes an mit der Costa zusammenfliessend, aber erst beim Begiun des letzten Drittheils der Flügellänge endigend, die zweite Längsader leicht geischwungen, in den Vorderrand nahe der Spitze mündend, die dritte fast in gerader Richtung zur Flügelspitze verlaufend, die vierte bei der Mündung der grossen Querader winkelig gebrochen; diese schräg nach aussen, die kleine dagegen weniger schräg nach innen gerichtet, beide um die Länge der ersteren von einander entfernt; die beiden Analzellen sehr lang gestreckt, mehr als das Drittheil der Flügellänge betragend. Schwinger lang und dünn, mit schmalem, spindelförmigen Knopf, unmittelbar zur Seite der Hinterleibsbasis entspringend. Die Beine schlank und dünn, die mittleren am stärksten verlängert, in den Schenkeln fast doppelt so lang, als die vorderen, und deutlich länger als die hinteren; die Schenkel an allen drei Paaren cylindrisch, nur gegen die Basis hin leicht verdünnt, die mittelsten deutlich stärker als die übrigen, die Vorderschenkel unterhalb jenseits der Mitte mit einigen langen, dünnen Zähnen bewaffnet. Die Schienen schmal, leicht zusammengedrückt, um ¼ kürzer, als die Schenkel, an den beiden ersten Paaren fast gerade, am dritten leicht gesprungen, nur die mittleren an der Innenseite mit einem längeren und einem kürzeren feinen Enddorn bewaffnet. Die Tarsen sehr lang und dünn, am ersten Paare länger, an den beiden hinteren kürzer als die Schienen, das
erste Glied an allen drei Paaren länger, als die übrigen zusammengenommen; Klauen fein, die kurzen, rundlichen Putrillen überragend. Hinterleib langgestreckt, dünn, gestielt; der durch Verwachsung der beiden ersten Segmente enstandene Petiolus eben so lang oder länger als die übrigen mehr erweiterten Segmente zusammengenommen, an der Basis etwas verdickt, in der Mitte sehr dünn, gegen die Spitze hin wieder dreieckig erweitert; die drei Endsegmente eine längliche Keule bildend, ziemlich von gleicher Länge unter einander.
Die beiden mir vorliegenden Arten zeigen einige Unterschiede in der Form des Kopfes und der Grösse des aufgeworfenen Mundrandes, die um so mehr als specifische anzusehen, als alle übrigen Merkmale dieselben sind. Ob die eigenthümlichen Fortsätze der Backen nur dem männlichen Geschlechte, welchem die beschriebenen Exemplare anzugehören scheinen, eigen sind, muss vorläufig dahin gestellt bleiben.
1. Phytalmia megalotis. Capite utrinque processu magno, auriculari instructo, epistomate valde prominente, inflato, fusco-nigra, pruinosa, scutello, petioli abdominis annulo anteapicali, femorum posteriorum annulo basali, tibiis anticis, metatarsisque omnibus testaceis. Long. corp. 13 mill., proc. capit. 3½ mill. — Patria: Nova Guinea. (Taf. II, fig. 3 und 3a.)
Körperlänge von der Insertionsstelle der Fühler bis zur Spitze des Hinterleibes 13 mill. — Körper schwarzbraun, leicht glänzend, durch feines, graues Toment bereift erscheinend. Kopf von oben gesehen etwas breiter als lang, fast von der Form eines sphärischen Dreiecks, indem er sich gegen den Thorax hin unter leichter Krümmung der Seitenränder stark verengt, bei den Augen ein wenig breiter als der Thorax; das Hinterhaupt vor der Verbindung mit dem Thorax mit zwei erhabenen Längsschwielen, an deren Aussenseite ein länglicher gelber Keilfleck sichtbar ist; die Stirn in der Mitte zwischen den Ocellen und Fühlern ebenfalls mit drei gelben Flecken, von denen die beiden seitlichen dreieckigen etwas vor dem mittleren, mit dem sie (übrigens zusammenhängen, stehen. Die Fühler, das sehr kurze Untergesicht (mit Ausnahme der schwarzen Augenränder), der unter den Augen liegende Theil der Backen und der sehr grosse, gewölbte, halbkreisförmig hervortretende Mundrand rostgelb, letztere glänzend und glatt. Aus den Backen erhebt sich unmittelbar am Unterrand der Augen, welcher dadurch eingeschnitten wird, ein nach vorn und uussen, zugleich aber leicht abwärts geneigter, grosser ohrenförmiger Fortsatz, der bei seinem Ursprung schmäler, gleichsam gestielt
ist, nach aussen beträchtlich breiter wird, hier einen stark convexen Vorder- und einen leicht convexen Hinterrand hat und stumpf zugespitzt endigt; dieser, eine unmittelbare Fortsetzung der Chitinhaut des Kopfes darstellende Fortsatz ist im trocknen Zustande oberhalb leicht gewölbt, unten etwas ausgehöhlt und hat scharfe Ränder; seine Grundfarbe ist brennend rostroth, mit geschwärzten Rändern und ebenfalls schwärzlicher, unregelmässiger, querstreifiger Zeichnung, seine Oberfläche glatt, leicht glänzend. Die weit ausgedehnte Mundflāche an der Unterseite des Kopfes und der an sie stossende Theil der Wangen ist fast rein weiss, der Rüssel mit den Palpen schwärzlich braun. Der Thorax ist, mit Ausnahme zweier undeutlicher Mittelstriemen auf der Vorderhälfte des Mesonotum, welche dunkel kirschroth sind, einfarbig dunkel, bereift, das Schildchen heller, gelblich durchscheinend. Die Flügel fast wasserhell, mit gelblich getrübter äusserster Spitze; das durch Zusammonfliessen der Costa mit der ersten Längsader gebildete. Feld rostgelb, die Adern braun; die Schwinger weisslich gelb. An den Beinen sind die Hüften von der dunkelen Färbung des Thorax, die Schenkel heller braun mit lichterer Spitze und die der beiden hinteren Paare ausserdem mit einem schmalen, hellgelben Basalring; die Vorderschenkel von der Mitte der Unterseite an mit vier langen, feinen, etwas gekrümmten Dornen bewaffnet. Die Vorderschienen sind gelblich, die mittleren und hinteren dagegen schwarzbraun, letztere längs der Basalhäfte stark geschwungen, dünn, gegen die Spitze hin verbreitert; der Metatarsus an allen drei Paaren gelblich, die übrigon Glieder gebräunt, die Klauen schwarz. Am Hinterleib scheint die Basis des Petiolus und der Hinterrand der beiden vorletzten Segmente breit rothbraun durch; ersterer ist hinter der Mitte, aber nur oberhalb hellgelb geringelt; ausser dem feinen Toment der Oberfläche bekleider eine nach hinten dichter werdende greise Bchaarung den Rücken sowohl wie die Seiten des Hinterleibes.
2. Phytalmia cervicornis. Capite utrinque processu longo, filiformi, furcato instructo, nigro: corpore reliquo cum pedibus testaceo, pectoris parte anteriore coxisque anticis nigris. Long. corp. 14½ mill., proc. cap. 9 mill. — Patria: Nova Guinea. (Taf. II, fig. 4 und 4a.)
Körperlänge von der Insertionsstelle der Fühler bis zur Spitze des Hinterleibes 14½ mill. — Der Körper ist oberhalb, mit Ausnahme des schwarzen Kopfes, licht rothgelb, leicht glänzend, mit äusserst feinem, weisslich schillernden Reif bekleidet. Kopf kleiner als bei der vorigen Art, schmäler als der Thorax, von oben gesehen mehr viereckig, nach
hinten weniger verengt, was jedoch nur daher rührt, dass die Backen nach hinten stark hervortreten und daher theilweise von oben sichtbar sind. Hinterhaupt nach hinten steiler abfallend, ohne erhabene Längsfalten, jedoch nach hinten leicht der Quere nach concav, glänzend pechschwarz; Stirn matt schwarz, vor den Ocellen mit einem länglichen, goldgelben Fleck von der Form einer 8, und rostrother Umgebung derselben; Untergesicht und der kurze, wenig abgesetzte und nur schwach hervortretende Mundrand glänzend und rein schwarz, letzterer mit zwei queren, halbmondförmigen, hellgelben Flecken am Spitzenrande. Die Backen weit nach hinten und aussen hervortretend, hinten und unterhalb pechschwarz, zunächst den Augen rostgelb; der hier entspringende Fortsatz hat die Form eines Hirschgeweihes, ist länger als halbe Körper, dünn fadenförmig, seitlich zusammengedrückt, nach vorn, aussen und aufwärts gerichtet, von der Seite gesehen bis zur Mitte seiner Länge S-förmig geschwungen, jenseits derselben sich in zwei Aeste theilend, von denen der eine kürzer, nach abwärts gerichtet, vor seiner Mitte an der oberen Kante winkelig gebrochen und sodann in gerader Linie zugespitzt ist, der andere, welcher die Fortsetzung des Stammes selbst bildet, nach aufwärts und zugleich nach innen gekrümmt, an seiner Aussenkante bald nach dem Ursprung des vorigen Astes zu einem kurzen, dreieckigen Zahn erweitert ist und sich von da ab gegen die Spitze allmählig verschmälert; die Farbe ist bis zur Theilung tief schwarz, die beiden Aeste hellgelb mit geschwärzten Rändern, die Oberfläche glatt und glänzend, gegen die Basis hin fein querriefig. Die Mundfläche ist viel kleiner als bei der vorigen Art, jedoch ebenfalls ganz horizontal gelagert, matt schwarz, mit gelber, hufeisenförmiger Zeichnung um den Ursprung des Rüssels; dieser pechbraun, die Taster düster rostfarben. Die Fühler sind pechbraun. Am Thorax ist das Mesonotum etwas Teiner und lebhafter gelb gefärbt als das Schildchen und Metanotum, in der Mitte mit einer sehr feinen, schwärzlichen Längslinie gezeichnet; die Schulterblätter des Prothorax, die Vorderhüften, sowie das ganze Mesosternum bis zu den Mittelhüften herab tief pechschwarz, gegen die Pleuren hin allmählig ins Bräunliche übergehend. Die Flügel wasserhell mit gebräunter Spitze, die Adern sattbraun, die Costa an der Basis, sowie die Stammader der beiden Analzellen rostgelb; die Halteren rostgelb mit schwärzlichem Knopf. An den Vorder- und Mittelbeinen sind Schenkel und Schienen, an den Hinterbeinen nar die Schenkel hell und glänzend rostgelb; die Vorderschenkel sind unterhalb mit zwei starken und spitzen, schwarzen Dornen bewaffnet, von denen
der eine vor, der andere hinter der Mitte der Länge steht, und an der Aussenseite derselben machen sich ausserdem noch einige sehr schwache, mehr borstenförmige Dörnchen von gleicher Farbe bemerkbar. Die Hinterschienen und die vier letzten Tarsenglieder an Vorder- und Mittelbeinen sind stark, die der Hinterbeine leichter gebräunt, die Klauen und die Enddornen der Mittelschienen schwarz. Der Petiolus des Hinterleibes ist noch länger als bei der vorigen Art, indem er die Länge der übrigen Segmente zusammengenommen bedeutend übertrifft; die Spitzenränder der einzelnen Segmente sind leicht gebräunt, die Behaarung besonders auf dem letzten deutlich, fein und gelblich, die Oberfläche glänzend.
Michogaster Macq.
Ausser Cephalia femoralis Wied. (Aussereurop. zweifl. Insect. II, p. 469, No. 1), auf welche von Macquart (Hist. nat. d. Dipt. II, p. 483 und Dipt. exot. II, 3, p. 232) diese Gattung begründet worden ist und für die derselbe Autor später (Dipt. exot., IV. Suppl., p. 295) zum Ueberfluss noch den zweiten Namen Conopsida aufstellte, besitzt das hiesige Museum zwei Brasilianische Arten, welche in Zeichnung und Färbung der Flügel mit der von Wiedemann (a. a. O.) beschriebenen zweiten Art, Ceph. fascipennis, sowie mit der von Walker (Insecta Saundersiana, Diptera p. 394, pl. VII, fig. 7) beschriebenen und abgebildeten Calobata atra, die wohl zweifelsohne der vorstehenden Gattung angehört, sehr nahe verwandt sind, ohne indessen mit derselben als identisch angesehen werden zu können. Mit der oben genannten typischen Art der Gattung, in der sehr charakteristischen Körperform, der Kopf- und Fühlerbildung übereinstimmend, zeigen dieselben leichte Modificationen in der Flügeläderung, welche, wenn sie gleich zu nichts weniger als zu einer gewissen Abtrennung Veranlassung geben können, andrerseits um so mehr geeignet erscheinen, die betreffenden Arten besonders leicht und sicher kenntlich zu machen. Diese Modificationen kommen nämlich allein auf Rechnung der beiden Queradern und betreffen einerseits ihre Lage zu einander, andrerseits ihre Länge, während der Verlauf der Längsadern, an denen besonders die genäherte Mündung der dritten und vierten in die Spitze und die weit davon entfernte der zweiten in den Vorderrand des Flügels charakteristisch sind, mit dem bei Rich. femoralis Wied. zu beobachtenden übereinstimmen. Bei der einen Art nämlich, welche sich durch die sehr breite, schwarze Querbinde der Flügel der Ceph. fascipennis Wied. und der Calobata atra Walk. sehr nahe zu stellen scheint, ist die vordere Querader nicht wie bei Ceph. femoralis Wied.
nur halb so lang als die hintere, sondern wenig kürzer.als diese, die Entfernung beider von einander übrigens ziemlich übereinstimmend; dagegen zeigt sich bei der zweiten Art, welche an Stelle jener breiten Binde nur einon schmalen, halbbindenförmigen Fleck aufzuweisen hat, die vordere Querader nicht nur länger als die hintere, sondern sie ist auch dieser sehr dicht genähert, so dass sie eine nur schwach geknickte Längslinie mit derselben bildet. Zur näheren Charakteristik dieser beiden Arten möge Folgendes dienen:
1. Michogaster diffusus. Nigro-cyaneus, obdomine lineari, retrorsum parum incrassato, alis dilatatis, lacteis, costa fasciaque latissima, suborbiculari nigro-fuscis, venis transversis inter se remolis. Long. corp. 11-13 mill. — Patria: Brasilia.
Kopf quer eiförmig, Stirn breiter als die Augen, mit tiefem, fast kreisförmigem Eindruck um die Ocellen, welche auf einer glatten Schwiele liegen und von denen die vordere weit von den beiden hinteren entfernt ist; Scheitel mit acht in zwei Reihen stehenden, langen und aufrechten Borsten (wie bei Richardia). Die Farbe des Kopfes ist blauschwarz, leicht seidenglänzend, das Untergesicht fast matt und mehr pechschwarz, der innere, untere und äussere Augenrand silberweiss schillernd; Rüssel nebst Tastern schwarzbraun, die beiden ersten Glieder der Fühler von gleicher Färbung, das dritte am oberen Rande lichtbraun, beim Ursprung der Borste sogar gelblich, diese mit hellgelber, verdickter Wurzel, im Uebrigen bräunlich, deutlich gefiedert. Thorax und Schildchen matt schwarzblau, etwas bereift erscheinend, mit langen, aufgerichteten schwarzen Borsten besetzt, von denen drei jederseits am Seitenrande, wie besonders lange in einer Querreihe vor dem Schildchen und zwei an der Spitze-des letzteren sich am meisten markiren. Flügel gegen die Mitte hin stark erweitert, an der Spitze sehr breit und stumpf abgerundet, im Basaldrittheil fast glashell, vor der Spitze dagegen deutlich milchweiss getrübt, die Costa von der Basis bis zur vierten Längsader schwarzbraun gesäumt, der Saum an der Spitze um wenig breiter als am Vorderrand; von gleicher Farbe eine sehr breite, von der Costa bis zum Hinterrand reichende, fast kreisrunde Binde, deren Innenrand den Längsadern entsprechend leicht gezackt ist, welche beide Queradern einschliesst, der Spitze näher als der Basis liegt und fast einem Drittheil der Flügellänge gleichkommt. Die vordere Querader gerade nach vorn gerichtet, nur wenig kürzer als die hintere, schräg nach aussen gerichtete und bogig gekrümmte, von dieser fast um das Doppelte ihrer Länge entfernt. Schwinger
weissgelb, sur Seite der Hinterleibsbasis. Beine lang und ziemlich kräftig, pechbraun, mit blauem Glanz auf den Schenkein, dicht und kurz hehaart, die Schienen innen gewimpert; die Hinterschienen kürzer und breiter als die mittleren, an der Aussenseite nahe dem Hinterrande längs-gefurcht; die Tarsen länger als die Schienen, unterhalb dicht gedornt, der Metatarsus um die Hälfte länger als die folgenden Glieder zusammengenommen. Hinterleib reiner schwarzblau als der Thorax, leicht glänzend, mit zahlreichen, anliegenden schwarzen Haaren bekleidet, von vorn nach hinten ganz allmählig erweitert, und zwar nur in dem Maasse, dass die hinteren Ringe höchstens doppelt so breit als der den beiden ersten Ringen entsprechende Petiolus sind; hinter der Mitte dieses Petiolus finden zu jeder Seite zwei lange, aufgerichtete, starke Borsten ihren Ursprung. Zwei männliche Exemplare aus Brasilien (v. Olfers).
Anmerkung. Cephalia fascipennis Wied. würde sich von dieser Art nach des Autors Angabe durch die an der letzten Längsader spitz auslaufende schwarze Binde und die beiden Absätze, welche die schwarze Färbung der Spitze bildet, unterscheiden; ausserdem deutet die Bezeichnung des Hinterleibes als "ichneumonförmig" auf eine stärkere Verbreitung desselben gegen die Spitze hin. — Calobata atra Walk. wird durch die "tiefschwarze" Körperfärbung und die Form der Flügelbinde, welche nach der Abbildung aussen concav und fast gleich breit ist, ausgeschlossen.
2. Michogaster pernix. Nigro-cyaneus, pruinosus, abdomine petiolato, retrorsum clavato, alis kyalinis, costa fasciaque abbreviata, angusta nigro-fuscis, venis transversis inter se approximatis. Long. corp. 9½ mill. — Patria: Brasilia.
Kopf nur wenig breiter als lang, rundlich, leicht glänzend, schwarzblau, der Scheitel hinter den Ocellen in ziemlicher Ausdehnung niedergedrückt, mit den gewöhnlichen acht schwarzen Borstenhaaren, die Stirn gegen die Insertion der Fühler hin mit einem mittleren Längskiel und etwas gewulsteten, bräunlich durchscheinenden Seitenrändern, am Vorderrande mit unregelmässigen, narbenartigen Punkteindrücken versehen; Untergesicht rein schwarz, glatt, ebenso der ziemäch breite, aufgeworfene Mundrand; der Augenrand innen breit, unten und aussen schmal silberweiss glänzend. Fühler pechbraun, das letzte Glied bei der Insertion der Borste und lings des Oberrandes gelblich, ganz wie bei der vorigen Art gebildet; Rüssel mit den Tastern schwarzbraun, letztere beil-
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förmig, an der Spitze breit und schräg abgeschnitten, der Schnittrand gelblich. Thorax oberhalb matt graublau, wie bereift, die drei Borsten zu jeder Seite, die vier vor dern Schildcheh und zwei auf diesem selbst wie bei der vorigen Art verhanden, aber viel feiner; Brustseiten reiner schwarzblau, glatt, etwas glänzend. Flügel viel schmäler als bei Mich. diffusus, glashell, die Costa bis zur Mündung der vierten Längsader schwarzbraun gesäumt, der Saum im Bereich der dritten und vierten Längsader etwas verbreitert und sich an diesen etwas nach innen ziehend; die gleich gefärbte Querbinde jenseits der Mitte hängt nicht mit der Costa zusammen, sondern überschreitet nach vorn nur wenig die dritte Längsader, erreicht auch nicht ganz den Hinterrand; sie ist etwa doppelt so lang als breit und auf beide Seiten der Queradern, von denen die vordere gerade ein wenig länger als die leicht S-förmig geschwungene hintere ist und unmittelbar an ihrer Innenseite liegt, gleich vertheilt, jedoch so, dass die nächste Umgebung der einzelnen Adern dunkler gefärbt ist als der Aussenrand der Biade. Schwinger weisslich, mit brauner Basis und gelblichem Knopfe. Beine schwarzbraun, mit bläulich schimmernden Schenkeln, schlank, äusserst kurz und dünn behaart. Der Hinterleib ist im Bereich des ersten Segments dünn gestielt, das zweite, von jenem nur abgeschnürte, gegen die Spitze dreieckig erweitert, die drei folgenden eine ovale Keule bildend; der Petiolus etwas glängend, die übrigen Ringe matt pflaumenblau, mit zahlreichen Härchen beselzt, welche am Seitenrand kürzer sind; auch hier ist das zweite Segment jederseits mit zwei langen, abstehenden Borsten versehen. Die grosse hornige Legekapsel des Weibchens ist glänzend blauschwarz, reichlich von der Länge des halben Hinterleibes, von oben gesehen zuckerhutförmig, an der Spitze schmal ausgeschnitten.
Zwei weibliche Exemplare aus Brasilien (Germar).
Eine dritte, dem hiesigen Museo aus Columbien von Moritz zugesandte und in beiden Geschlechtern vertretene Art weicht sowohl von den beiden vorhergehenden als von Ceph. femoralis Wied. in mehreren Punkten nicht unwesentlich ab, so dass man wohl versucht werden köante, eine eigene Gattung auf dieselbe zu gründen. Der Kopf ist nämlich beträchtlich kürzer, besonders der hinter den Augen liegende Theil von geringer Ausdehnung, die Stirn abschüsiger, die Augen, von der Seite gesehen, weniger schräg liegend, das letzte Fühlerglied, wenn auch nicht viel kürzer, so doch bedeutend breiter, das Metanotum hinter dem Schildchen in geringer Ausdehnung frei liegend, der Hinterleib kürzer und weniger dünn gestielt. Die zweite Längsader
der Flügel mündet nicht mehr eigentlich in den Vorderrand, sondern schon in die Spitze und läuft daher im letzten Theil mit der dritten fast parallel, von der sie sich nur unmittelbar vor ihrer Mündung durch leichte Umbiegung nach vorn wieder etwas abwendet; der vorderen Querader gegenüber ist sie mit einem kurzen Appendix, welcher dieser zugewandt ist, versehen. Die Beine endlich, von denen das zweite und dritte Paar nach mehr verlängert sind als bei den vorher-gehenden Arten, sind durch die Bewaffnung der Schenkel mit Dornen ausgezeichnet; an der Unterseite der Vorder-schenkel sind dieselben zahlreicher und stärker, an den hinteren dagegen auf das Spitzenende beschränkt und zarter. Trotz dieser Abweichungen ziehe ich es vor, die Art vorläufig noch unter der Gattung Michogaster zu begreifen, da die Errichtung von Gattungen, auf einzelne Arten, denen sehr präguante Charaktere abgehen, immer etwas Missliches hat.
3. Michogaster egregius. Niger, supra cinerascens, opacus, anlennis, abdomine pedibusque ferrugineis, abdomine nitido, plus minusve viridescente: fronte antrorsum flavo-limbata, alis luteis, strigis duabus transversis apiceque nigrofuscis. Long, corp 7-8 mill. ♂ ♀ Patria: Columbia.
Kopf von oben gesehen fast doppelt so breit als lang, glänzend pechschwarz, die Stirn in der Umgebung des Ocellenhöckers ziemlich stark niedergedrückt, durch feines Toment matt, wie angehaucht, ihr Vorderrand breit hellgelb gefärbt; Untergesicht schmutzig gelbbraun, mit mattem Seidenglanz, die untere Hälfte der Augen mit silbergrau befilztem Saum, der an der Aussenseite breiter wird; die acht Scheitelborsten deutlich, schwarz. Die Fühler matt rostgelb, das Endglied sehr breit, kaum dreimal so lang als breit, die Borste an der Basis gelblich, sonst dunkel gefärbt, fein behaart. Thorax lief schwarz, an den Brustseiten und am Hinterrücken glatt änd glänzend, auf dem Mesonotum und Sehildchen dagegen in verschiedenen Nüancen grau befilzt; bei ganz reinen Exemplaren verläuft eine halbkreisförmige, sammetschwarze Querbiude über die Mitte und durch diese werden besonders zwei hellgrauere, schmale Längsstreifen, welche auf etwas dunklerem, mehr schiefergrauen Grunde stehen, durchschnitten, auch ein Fleck innerhalb der Schulterbeulen, dicht am Vorderrande, ist tief sammetschwarz. Flügel ziemlich breit, gelb, an der Basis und am Vorderrande satter, mit gelben Längs-und braunen Queradern; die vordere Querader um die Hälfte kürzer als die hintere und von derselben um 1½ ihrer Länge entfernt. Ausser der Spitze, welche von einem
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breiten, mehr als halbkreisförmigen, dunkelbraunen Fleck eingenommen ist, dessen Saum mit drei stumpfen Vorsprüngen den Längsadern folgt, zeigen sich noch zwei schmale, dunkele Querstriche, von denen der in der Mitte des Flügels die kleine Querader mit dem Appendix der zweiten Längsader verbindet und diese nach vorn noch überschreitet, der zweite, zwischen jenem und der Basis verlaufende den Basalqueradern, welche die Analzellen abschliessen, entspricht. Schwinger ganz hellgelb. Beine satt rostfarben mit pechbraunen Hüften und etwas bräunlich getrüblen Schienen und Tarsen; Vorderschenkel an der Unterseite mit 5 — 6 scharfen, schwarzen Dornen, von denen 4 mehr nach aussen stehen und länger sind; Mittelschenkel sehr lang und schlank, an der Spitze oberhalb fein schwarz behaart, und mit 2 — 3 feinen und kurzen Dornen, die sich an den merklich kürzeren Hinterschenkeln wiederholen. Hinterleib glänzend rostgelb, beim Männchen nur mit leichtem Metallschimmer, beim Weibchen dagegen vom zweiten Segment an über den Rücken hin ziemlich stark grün glänzend; der erste, den Petiolus bildende Ring kurz und wenig länger als breit, der zweite.damit verwachsene nach hinten sehr stark dreieckig erweitert, in der Mitte des Seitenrandes mit zwei steifen Borslen besetzt; die drei hintersten quer viereckig, an Länge und Breite zugleich abnehmend. Die Legekapsel des Weibchens von Zuckerhutform, bräunlich rostfarben.
Gorgopis nov. gen.
Caput latissimum, compressum, fronte admodum dilatata.
Antennae distantes, articulo ultimo oblongo-ovato, arista nuda.
Thorax abbreviatus, transversus, scutello magno.
Abdomen minutum, supra excavatum.
Alae latiusculae, squamae perspicuae.
Eine der Ortaliden-Gruppe angehörige neäe Gattung, welche durch den auffallend kurzen und gedrungenen Bau ihres Körpers und zwar aller einzelnen Theile desselben in schärfsten Gegensatz zu den vorhergehenden steht; während bei diesen sich der Körper der linearen Form näherte, ist er bei der gegenwärtigen nur um ein Drittheil länger als breit. Der Kopf ist, von oben gesehen, ganz kurz, sehr stark in die Quere gezogen, beim Männchen breiter, beim Weibcken etwas schmaler als der Vorderrand des Thorax, die Stirn bei ersterem 4mal, bei letzterem 2½ mal so breit als jedes Auge. Da der Kopf sich dem Vorderrande des Thorax ganz eng anschliesst, ist das Hinterhaupt ausgehöhlt, von der Stirn durch einen scharfen, nach hinten concaven Scheitelrand geschieden,
während Scheitel und Stirn eine gemeinsame, gleichmässig und leicht gewölbte Fläche darstellen. Auf dieser liegen die sehr kleinen, dicht genäherten Ocellen etwas unterhalb des Scheitelrandes in einer ziemlich breiten aber seichten, mittleren Längsfurche, welche in rechtem Winkel auf den etwas verdickten, oberhalb von einer tiefen Querfurche begleiteten, nach unten leicht concaven Stirnrand, der genan dieselbe Breite wie der Scheitelrand hat, stösst. In gleicher Weise wie dieser untere Stirnrand sind auch der innere und untere Augenrand etwas leistenartig erhöht; die Augen selbst sind, vom vorn gesehen, dreieckig, nuch innen und unten fast geradlinig abgesehnitten und daher hier einen rechten Winkel bildend, in welchem die Facettirung der Oberfläche beträchtlich gröber als auf dem übrigen Theile ist. Die Fühler entspringen, weit ven einander entfernt, in gleichem Abstand von der Mittellinie und dem inneren Augenwinkel, unterhalb einer verdickten Schwiele, welche unmittelbar unter dem Stirnrande liegt; ihr erstes Glied ist äusserst klein, ganz kurz, das zweite etwas länger als breit, nach unten kegelförmig erweitert das Endglied am oberen Rande doppelt so lang als breit, an der Spitze gegen den Unterrand hin schräg abgerundet; die Borste rückenständig, unmittelbar auf der. Verbindung mit dem zweiten Gliede eingelenkt, fast von dreifacher Länge des Gliedes selbst, wackt. Das mit den Backen zu einer gemeinsamen Fläche verbundene Untergesicht überragt an Breite noch etwas die Augen, von deren Aussenrand es sich unter einem stumpfen Winkel absetzt, und ist in der Mitte des sanft gerundeten Unterrandes halbkreisförmig ausgeschnilten; die seitlichen Theile (Backen) sind gewölbt, ebenso der unmittelbar über dem Ausschnitte liegende mittlere Theil (Mundrand), während der zwischen letzterem und der Stirnleiste liegende (das eigentliche Untergesicht) sehr tief und quer eingedrückt erscheint. Der durch. den Ausschnitt des Unterrandes heraustretende kurze Rüssel zeigt eine gerade abgeschnittene, ovale Endfläche; die Palpen sind breit, eiförmig und flach gedrückt. — Der Thorax, vom Schildchen abgesehen, ist beim Männchen doppelt, beim Weibchen anderthalb so breit als lang; die seitlich stark hervortretenden Schulterblätter lassen die Vorderecken fast rechtwinklig erscheinen und nahe ihrer hinteren Grenze entspringt die Quernaht des Rückens, welche so weit nach vorn gerückt ist, dass vor derselben ¼ hinter ihr ¾ der Räckenlänge zu liegen kommen, während sie schon. weit vor der Mittellinie jederseits durch eine Längsfurche abgeschnitten wird. Das Schildchen ist sehr gross, abgerundet dreieekig, der Quere nach gewölbt, mit seinem Hinterrand das Metanotum weit überragend und zwär zunächst ein sehr deut-
lich abgegränzles Postscutellum des letztcren schirmarlig überdeckend; zur Aufnahme dieses weit nach hinten hervortretenden Schildchens ist der Hinterleib, wie später gezeigt werden wird, an seiner Basis oberhalb tief ausgehöhlt. Die Flügel sind dem ganzen Körperzuschnitt gemäss kurz und breit; die Costa bis zum Einschnitt des Vorderrandes sich unter starker Convexität von der ersten Längsader entfernend, unmitteltrar an der Basis sehr stark schwielig verdickt, dann allmählig verdünnt bis zur Mündung der vierten Längsader reichend. Die erste Längsader ist bis zum Binschnitt des Vorderrandes sehr stark verdickt, in gleicher Weise wie die Costa nicht bedornt; die zweite mit dem Vorderrand fast parallel, leicht geschwungen, die dritte bei der kleinen Querader nur leicht geknickt, die vierte bei der grossen stärker, vor der Mündung in den Hinterrand sich etwas nach vorn zurückbiegend. Die beiden Queradern in gleicher Richtung nach aussen und vorn verlaufend, die verdere sehr kurz, die hintere sehr lang, geschwungen; die beiden Analzellen ausserordentlich gross, durch starke Adern begrenzt, die vordere dreieckig zugespitzt, länger und am Ende breiter als die hintere, welche ein langgestrecktes Parallelogramm darstellt; Alula gross, stark gerundet erweitert. Schuppen deutlich entwickelt, mehr als halbkreisförmig gerundet; Halteren mit langern Stiel und kugligem Knopf, keineswegs klein, aber vom Thorax ganz von oben her bedeckt. Beine zart und dem gedrungenen Bau des Körpers entsprechend ziemlich kurz; Schenkel kaum zusammengedrückt, die vordersten sogar mit deutlicher Convexität der Aussenseite; Schienen etwas kürzer und nur halb so dünn als die Schenkel, die mittleren mit kurzem Enddorn; Tarsen fast von der Länge der Schienen, der Metatarsus den übrigen Gliedern zusammen an Länge gleich. Hinterleib sehr kurz dreieckig, der erste Ring verborgen, der zweite beim Männchen oberhalb zum Einlegen des grossen Schildchens bis zur Mitte des Hinterrandes tief dreieckig ausgeschnilten, der dritte gross, senkrecht abfallend, die beiden letzten kurz, nach unten umgebogen; beim Weibchen etwas voluminöser, stärker gewölbt, der zweite Ring weniger tief eingedrückt, der dritte mehr schräg und unter stärkerer Wölbung abfullend, die beiden letzten von obenher ganz bedeckend.
Was die Beziehungen dieser Gattung zu bereits bekannten betrifft, so ist besonders zu bemerken, dass von Gray in Griffith Animal Kingdom, Insecta pl. 128, fig. 2 unter dem Namen Trigonosoma perilampiformis ein durch gleich gedrungene Körperform, den stark verbreiterten Kopf und den sehr kleinen, an der Basis oberhalb ausgehöhlten Hinterleib sehr auffallendes kleines Dipteron, über dessen Vaterland
nichts bekannt ist, abgebildet worden, jedoch im Text nur mit den Werten: the thorax subquadrate, the abdomen triangular and short", the general colour is brown" charakterisirt ist. Dass das hier abgebildete Insect, welches übrigens den spateren Autoren ganz unbekannt geblieben zu sein scheint, indem es von Macquart gar nicht, von Walker (List of Dipt. Ins. in the collect. of the British Museum IV, p. 807) nur de:n Citat nach angeführt wird *), besonders mit der zweiten der unten zu beschreibenden Arten eine augenscheinliche Aehnlichkeit hat und wenigstens der Gattung nach mit derselben identisch sein dürfte, kann kaum in Frage gestellt warden; wean auch die dichte Behaarung (oder Bedornung ?) der Beine, welche freilich nach der Analogie von zablroichen anderen Abbildungen dieses Werkes auf eine grobe Ungenauigkeit in der Zeichnung gedeutet werden könnte, vielleicht als Gegengrund hervorzuhebea wäre. In Bezug auf die Benenrung unsrer Gattung würde übrigens selbst ihre Identität mit der Gray'schen keinen. Einfluss haben, da diese einerseits nicht durch Charaktere begründet, andrerseits der Name Trigonosoma von Laporte längst für eine Patatomiden-Gattung in Anwendung gebracht worden ist; überdem ist die hier beschriebene zweite Art, welche sich der Gray'schen verzugsweise nähert, nur fragtich der Gattung Govgopis beigezählt, von deren typischer Art (G. bucephata) sie sich in mehrfacher Beziehung entferat.— Ausserdem steht unsere Gattung offenbar mit der kürzlich von Bigot (Rev. et Magas. de Zoologie 1859, pl. 11) abgebildeten Gattung Pterogenia, mit der sie in der Flügelbildung fast genau, in der Kopfbildung wenigstens annähernd übereinstimast, in näherer Verwandtschaft; die Form des Thorax und Hinterleibs ist aber sehr abweichend, so wie auch das verschieden gebildete Untergesicht und die weit von einander entspringenden Fühler mit nackter Borste sie leicht unterscheiden lassen.
Von den beiden hier folgenden, aus Amboina stammenden Arten ist die erste als. der Typua der Gattung anzuschen,
*) Walker schaltet die Gattung Trigonosoma zusammen mit Chromatomyia (=Lampnogaster Macq.) und. Zona (=Loxoneura Macq.) zwischen Gonia und Idia ein, während sie mit diesen offenbar zu den Ortaliden gehört. Die beiden bekannten Arten der Gattung Loxoneura, welche das hiesige Museum ebenfalls besitzt, sind: Loxoneura decera Macq. (Dictya decora Fab., Platystoma decora Wied., Tephritis violacea Gray, Anim. Kingd. pl 128, fig. 1) und Loxoneura pietipennis (Zona pictipennis Walker, List of Dipt. Ins. IV, p. 807). Mehrere Chromatomyien Walker's und Lamprogaster Macq, scheinen. ebenfalls identisch zu sein, z. B. Chrom. jucnnda Walk. = Lampr bicolor Macq.
während die zweite nur in Rücksicht auf ihre überwiegenden Uebereinstimmungen vorläufig damit vereinigt wird.
1. Gorgopis bucephala. Nigro-cyanea, thorace retrorsum scutelloque confertim subtiliterque granulatis, abdomine laevi, nitido: capite pedibusque aurantiacis, alis basi squamisque fuscis. Long, corp. 4½5½ mill. Patria: Amboina. (Taf. II, fig. 5 und 5a.)
♂ Capite thorace latiore, fronte utrinque in margine ocularum tuberculo spiniformi instructa.
♀ Capite thorace paullo angustiore, fronte inermi.
Der Kopf ist bei beiden Geschlechtern in seiner ganzen Ausdehnung lebhaft goldgelb, glänzend und glatt, nur in der Mitte des Hinterhaupts bei der Verbindung mit dem Thorax stark gebräunt. Beim Männchen überragt der Aussearand der Augen betrāchtlich die Breite des Thorax und dar Aussenrand der Backen abermals den der Augen; der etwas leistenartig erhöhte Seitonrand der Stirn erhebt sich in der Mitte der Augenhöhe zu einem senkrecht aufgerichteten, scharf dreieckig zugespitzten, zahnartigen Höcker. Beim Weibchen fehlt dieser Vorsprung, der Kopf ist badeutend schmäler, von vorn gesehen fast quer und stumpf oval, die Backen nur schr unmerklich über den Augenrand seitlich hervortretend. Fühler, Rüssel und Palpen sind bei beiden Geschlechtern noch lebhafter rothgelb als der Kopf, die Fühlerborste an der Basis Ton gleicher Farbe, im Uebrigen schwärzlich. Die Augan im getrocknelen Zustand kupfrig braun, beim Aufweichen. grün und roth schillernd. Thorax, Schildchen und Hinterleib sind tief stahlblau vnd zwar der vordere Theil des ersteren, sowie der letztere durch den Mangel an Punktirung lebhafter und glänzender, während der hintere Theil des Thorax und das Schildchen, wo die Punktirung besonders dicht, fast kënig erscheint, matt sind und ins Schwärzliche fallen. Die Beine sind, mit Ansnahma der etwas gebräunten Mittel- und Hinterhüften, in ihrer ganzen Ausdehnung hell goldgelb, die Enddornen der Mittelschienen und die Klauen aller Füsse schwarz. Die Flügel sind über die Basalhälfte hin, mit Einschluss der Alula, stark gebräunt und zwar besonders stark im Bereich der beiden grossen Analzellen, über deren Grenze hinaus sich diese Färbung noch gegen die kleine Querader und den Hinterrand, hier allmählig an Intensität ahnchmend, erstreckt. Die Adern sind auf der Spitzenhälfte der Flügel licht gelb, an der Basis sattbraun. Die Halteren sind am Stiel leicht gebräunt, am Knopf goldgelb, die Schuppen dunkelbraun. Beim Männchen scheinen die letzten Hinterleibsringe
an den Rändern rothbraun durch, beim Weibchen ist die kurze Legeröhre gelbbraun gefärbt.
2. Gorgopis cristiventris. Capite thoraceque nigris, flavo-pictis, abdomine viotaceo, longitudinaliter alte cristato, macula transversa basali flava: pedibus nigris, tarsis flavis, alis hyalinis, vitta costali ante medium abbreviata fusca. Long. corp. 4½ mill. — Patria: Amboina.
Kopf so breit als der Thorax, von oben geschen dreimal so breit als lang; Stirn von der Breite der Augen, nach hinten sehr leicht verengt, ihr Vorderrand in schwacher Rundung über den der Augen etwas hervortretend; das Untertergesicht nach unten dreieckig erweitert, die Backen zwischen ihm und den nach aussen tiefer herabgezogenen Augen schmal, von der Form eines gleichschenkligen Dreiecks, übrigens wie bei der vorigen Art auf die Vorderfläche des Kopfes gerückt. Hinterhaupt, Stirn und Untergesicht glānzend schwarz, der Scheitelrand, zwei quere seitliche Flecke in der Mitte der Stirnhöhe, ein halbkreisförmiger Fleck unter der Insertion der Fühler und der auf der Vorderseite liegende Theil der Backen, hellgelb. Fühler lebhaft rostgelb (das dritte Glied fehlt). Rüssel schwarzbraun mit rostgelben Endlippen. Thorax bis züm Schildchen kaum um die Hälfte breiter als lang, vorn ebeatalls rechtwinklig abgeschnitten, die Schulterblätter aber viel kleiner als bei der vorigen Art; der Rücken mit Einschluss des Schildchens durch sehr dichte und feine, körnige Punktirung matt schwarz, auf dem. Schildchen jedoch mit leichtem violetten Schimmer; eine schmale gerade Längsbinde zu jeder Seite von der Quernaht bis zum Hinterrand des Mesonotum und ein halbkreisförmiger Querfleck vor dem Schildchen hell goldgelb, mit sehr kurzer und foiner, gleichfarbiger Behaarung. Brust glänzend hlauschwarz, die Pleuren mit einem grossen, goldgelben Keilfleck. Hinterleih fast doppelt so breit als lang, das zweite Segment seitlich am stärksten erweitert; seine sehräg nach oben gerichtete Vorderseite zum Binlegen des Schildchens dreieckig ausgehqöhlt, jedoch so, dass sich binter diesem Eindruck die Mittellinie kielartig erhebt. Ein gleicher mittlerer Längskiel, der gegen den Vorderrand hin sich sehr hoch erhebt, ist dem dritten Segmente eigen und setzt sich auch noch, obwohl schwach, auf die beiden letzten Segmente fort. Die Farbe des Hinterleibes ist schön lebhaft violettblau, glänzend, ein querer Fleck am Hinterrende des zweiten Segments und die Mittellinie auf den beiden letzten und am Ende des dritten goldgelb. Beine mit Einschluse der Hüften glänzend pechschwarz, Tarsen hell und rain gelb mit schwarzen Klauen; die gansen Beine sind merk-
lich derber und kürzer als bei der vorigen Art, besonders die Vorder- und Mittelschienen dicker, letztere stärker erweitert. Flügel ganz wasserhell, nur die Basis zwischen der Costa und den beiden Analzellen bis zum Einschnitt des Vorderrandes tief schwarzbraun, die Flügeladern hier braun, auf der Spitzenhälfte gelb; die Schüppchen düster braun, die Schwinger ganz hellgelb.
Pyrgota Wied.
Vergleicht man die von Wiedemann (Aussereurop, zweifl. Insekt. II, p. 580) gegebene Charakteristik seiner Gattung Pyrgota und der darunter beschriebenen Nord-Amerikanischen Art, P. undata mit der von Macquart (Dipt. exot. II, 3, p. 197) aufgestellten Gattung Oxycephala (ein Name, der, beilänfig bemerkt, schon i. J. 1830 von Guerin für eine Chrysomelinen-Gattung angewandt und deshalb hier zu verwerfen ist), Welche ebenfalls auf eine Nord-Amerikanische Art, O. fuscipennis, begründet ist, genauer, so wird man sich leicht überzengen, dass nicht nur die beiden Gattungen, sondern auch die als P. undata und O. fuscipennis beschriebenen Arten mit einander identisch sind.Ich sage: die von Wiedemann gegebene Charakteristik; denn bei einem Vergleich der von demselben (Taf. 10a, fig. 6b) gelieferten Profilzeichnung des Kopfes von Pyrgota mit der von Macquart (Taf. 26, fig. 6a) entworfenen gleichen Ansicht des Oxycephala-Kopfes möchte man wohl kaum auf eine solche Vermuthung gerathen: so versehieden sind die Formen, welche ans hier entgegen treten. Diese Verschiedenheiten sind aber allein auf die Mangelhaftigkeit der Wiedemannschen Zeichnung zu schieben, welche mit dem Object eben so wenig als mit der von demselben Autor gegebenen Charakteristik congruirt, während sich letztere sowehl auf den Oxycephala-Kopf, wie ihn Macquart zeichnet, als auch wie er in der Natur bei Pyrgota beschaffen ist, genan anwenden lässt. Offenbar hat sich auch Macquart nur durch die ihm bei Wiedemann entgegentretende, sehr verfehlie Zeichnung des Kopfes verhindern lassen, seine Gattung Oxycephala auf Pyrgota Wied. zu beziehen, während ihm beim Vergleich der Wiedemann'schen Beschreibung die Identität beider sofort hätte klar werden müssen. Aus dem Umstande, dass derseibe Autor in der Hist. nat. d. Dipt. II, p. 424, pl. 18, fig. 23, die Wiedemann'sche Gattung besonders beschreibt und abbildet und in den Dipt. exot. II, 3, p. 195, pl. 26, fig. 4 sogar neben Oxycephala und in einer anderen Gruppe aufführt (Pyrgota unter den Psilomyiden, Oxycephala unter den Ortaliden), kann. jedenfalls in keiner Weise der Schluss gezogen werden, dass er beide Gattungen in natura
unterschieden habe, da aus seiner Deschreibung sowehl als I aus seiner Abbildung von Pyrgota sich sehr deutlich ersehen lässt, dass beide nur von Wiedemann entlehnt sind. v. Osten Sacken (Catal. of the described Diptera of North America, p. 82, 83) hat zwar ebenfalls beide Gattungen besonders und zwar durch Tetanocera, mit der sie keine nähere Verwandtschaft haben, getreunt aufgeführt; offenbar liegt aber dieser Trennung hier keine directe Ansicht über ihre Verschiedenheit von Seiten des Verf. unter, indem derselbe nach seinem Vorwort mur eine Aufzählung der bisher beschriebenen Gattungen und Arten ohne Rücksicht auf ihre Selbstständigkeit geben wollte.
Da es sich im Folgenden nur um die Unterscheidung einiger Nord-Amerikanischer Arten handelt, so kommt es nicht darauf an zu entscheiden, ob die von Walker (List of Dipt. Insects IV, p. 1087) beschriebene Oxycephala latipennis vom Senegal und die ebenda (p. 1162) derselben Gattung zweifelhaft zugeschriebene Oxyc.? pictipennis aus Ostindien in Wahrheit der Gattung Oxycephala Macq. und mithin Pyrgota Wied. angehōren. Von Nord-Amerikanischen Arten könnte die. von Macquart (Dipt. exot. I. Suppl., p. 210, No 2, tab. 18, fig. 2) beschriebene und abgebildete Oxyc. maculipennis nach der Abbildung Zweifel über ihre Zugehörigkeit zu der vorliegen den Gattung erregen, indem sie einerseits durch die nicht nach oben zugespitzte Stirn, andrerseits durch den sehr breiten Hinterleib ven den beiden übrigen von Macquart und der einen von Wiedemann beschriebenen Art abweicht. Da mir jedoch diese Art so wenig wie die beiden von Walker beschriebenen in natura vorliegt, kann ich ein sicheres Urtheil über dieselbe nicht abgeben; gesetzt, sie gehörte der Gattung an, so waren bis jetzt vier Nord-Amerikanische von Pyrgota bekannt, nämlich ausser der genannten: 2. Pyrgota undata Wied. (fuscipennis Macq., Myopa nigripennis Gray, Anim. Kingd. pl. 125, fig. 5), 3. Pyrgota fenestrata (Oxycephala fenestrata Macquart, Dipt. exot. 4. Suppl., p. 281, No. 2, pl. 26, fig. 1) und 4. Pyrgota millepunctata Loew (Neue Beiträge zur Kenntniss der Dipteren II, 1854, p, 22, No. 50). — Das hiesige. Museum besitzt drei Nord-Amerika nische Arten der Gattung, welche in der Kopfbildung genau mit der Wiedemann'schen Beschreibung seiner Pyrgota undata übereinstimmen. Die eine derselben ist die Wiedemannsche Art seibst, eine zweite derselben an Form, Färbung und Grösse äusserst ähnlich, aber durch viel breitere Stirn, anders geformtes letztes Fühlerglied, fadenfärmige Taster, die zweite, nicht mit einem Appendix versehene Längsader der Flügel, sewie durch etwas verschiedene Zeichnung der letzteren unter-
schieden; die dritte, bei weitem kleiner und zarter gebaut, zeichnet sich ganz besonders durch die kurze und dicke Form der Fühlerborste aus und hat auffallend breite Flügel mit sehr markirter Zeichnung, die sich übrigens in ihrer Gesammtanlage derjenigen der beiden ersten Arten nahe anschliesst. Bei allen drei Arten ist übrigens die Fühlerborste, was weder von Wiedemann noch von Macquart erwähnt wird, deutlich dreigliedrig, indem der eigentlichen langen Borste zwei sehr scharf abgegrenzte Glieder vorangehen, deren Länge in gleicher Weise wie die Form des, letzten Fühlergliedes selbst nach den Arten Verschiedenheiten darbietet. Eine nähere Feststellung dieser drei Arten mit Heranziehung jener Merkmale babe ich in folgender Weise versucht:
1. Pyrgota undata Wied. Antennarum articulo tertio praecedenti longitudine aequali, oblongo-triangulari, retrorsum subtus prolongato, aristae articulis duobus basalibus aequalibus: fronte oculis vix latiore, palpis, crassis, ovatis, alarum vena longitudinali secunda fracta et appendiculata. Long. Corp. 13-15 mill., alar. 1519 mill. Patria: Georgia. (Taf. II fig. 7 und 7a.)
Das zweite Fühlerglied ist bei der Ansicht von innen an seiner Oberseite so lang als das dritte an der unteren, d. h. es ist an seinem Ende schräg nach unten abgestutzt, so dass es oberhalb die Basis des Endgliedes überdeckt, während letzteres unterhalb des zweiten nach hinten sich rückwärts erstreckt. Das Endglied ist länglich und stumpf dreieckig, oder in Rücksicht auf den Einschnitt, den es an der Basis durch das vorhergehende Glied erlcidet, lang herzförmig, von Farbe wie das zweite Glied, hell rostgelb. Die Borste entspringt an der Aussenseite vor der Mitte, nahe dem oberen Rande; ihre beiden Basalglieder sind gleich lang, die eigentliche Borste an der Basis verdickt, 2½mal so lang als das Endglied der Fühler, kurz und dicht behaart, Die Stirn ist nur wenig breiter ads jedes Auge und bis zum Vorderrand der Augen gerechnet, deutlich länger als breit; die Taster dick, eiförmig, brennend rostroth. Die zweite Längsader ist in gleicher Linie mit der grossen Queradsr eingeknickt und nach rückwärts mit einem kleinen, im rechten Winkel abgehenden Appendix versehen. Die wasserhellen Zeichnungen der Flügel bestehen in einem kleinen Fleckchen zwischen der zweiten und dritten Längsader, nach innen vom Appendix, einem noch kleineren, zuweilen solbst fehlenden Pünktchen zwischen der dritten und vierten Längsader dicht bei der Spitze, und den beiden von Wiedemann erwähnten grossen Halbmonden am Hinterrand der Flügel, welche jedoch gegen
diesen selbst bin wieder schwächer oder stärker gebräunt sind, so dass zuweilen (Taf. 1, fig. 7) eigentlich nur zwei wasserhelle Streifen zurückbleiben.
2. Pyrgota vespertilio. Antennarum articulo tertio praecedente plus dimidio breviore, rotundato - ovato, fusco, aristae articulo primo brevissimo, secundo elongato: fronte oculis duplo latiore, palpis filiformibus: alis vena longitudinali secunda nec fracta, nec appendiculata, saturate fuscis, alula strigisque duabus marginis posterioris hyalinis. Long. corp. 16 mill., alar. 14 mill. ♂.— Patria: Carolina. (Taf. II, fig. 8.)
Kopf verhältnissmässig dicker als bei der vorigen Art, die Stirn von oben gesehen und bis zum Vorderrand der Augen gerechnet mindestens um die Hälfte breiter als lang, der die Augen überragende Vorsprung nicht wie bei P. undata gleich breit, sondern nach vorn konisch verschmälert, wenn auch an der Spitze eben so breit abgestutzt wie dort; im Profil gesehen ist dieser Vorsprung eben so hoch wie bei P. undata, sein Vorderrand jedoch nicht in gerader Linie aufsteigend, sondern mit starker Convexität nach vorn, so dass die Spitze selbst zurückweicht. Die Backen sind beträchtlich breiter und tiefer herabsteigend, die Augen im Verhältniss kleiner, der ausgehöhlte obere Theil des Gesichtes merklich kürzer. Die Färbung ist auf der Stirn, besonders am Innenrand der Augen und auf dem Vorsprung dunkler, mehr braun, auf den Backen sogar, mit Ausnahme des rostgelben Augenrandes, dunkel chocoladenbraun; die beiden das Untergesicht begrenzenden schwarzen Striemen ebenso wie bei P. nndata vorhanden, aber noch schärfer abgegrenzt und weiter herabsteigend. An den Fühlern sind die beiden ersten Glieder hell rostgelb, das dritte dunkelbraun, die Borste an der Basis rostgelb, gegen das Ende weisslich; das zweite Glied ist nicht ganz so lang wie bei der vorigen Art und zwar hauptsāch lich deshalb, weil es oberhalb nur sehr wenig weiter nach vorn ausgezogen ist als unten; das Endglied mindestens um die Hälfte kürzer als das zweite, rundlich ciförmig, gegen das Ende stumpf zugespitzt, die Borste auf der Mitte seiner Länge an der Aussenseite, nahe dem oberen Rande entspringend; von ihren beiden Basalgliedern das zweite viermal so lang als das ganz kurze erste. Die Palpen sind dünn, fadenförmig, wie der Rüssel braun gefärbt. Ueber den Rücken des Thorax verlaufen drei tief schwarze Längsstriemen, die mittlere sehr breit, am Vorderrande beginnend und in einiger Entfernung vor dem Schildchen endigend; die beiden seitlichen vorn und hinten abgekürzt, die Quernaht nach hinten
aber weiter überschreitend als nach vorn. Der grösste Theil der Brusseiten, ein Fleck jederseits an der Hinterwand des Schildchens sowie der Hinterrücken dunkel pechbraun. Auf dem Hinterleib ist ebenfalls das ganze erste (mit dem zweiten verwachsene) Segment, die Mittellinie des zweiten und ein grosser, dreieckiger Mittelfleck auf den drei letzten, der die ganze Länge derselben cinnimmt und mit der Basis nach vorn gekehrt ist, pechschwarz, etwas glänzend, die ganze Oberseite fein quer gerieft; die Unterseite dagegen ist stark längs riefig, matt sammetschwarz, mit schmaler ochergelber Mittellinie; das hervortretende männliche Copulationsorgan glänzend rothbraun. Die Beine sind licht rostfarben, gelb behaart, die Schenkel mit Ausnahme der Spitze und die Schienen mit Ausnahme der Basis und der äussersten Spitze kastanienbraun. Auf den Flügeln ist die zweite Längsader kaum merklich geknickt und ohne jede Spur eines Anhängsels; die ganzen Flügel im Verhältniss kürzer als bei P. undata, dunkler und mehr gleichmässig erdbraun; ein sehr feines Längs-strichelchen am Hinterrande der ersten Längsader nicht weit vom Ursprung der zweiten, die ganze Alula und zwei Striche vor dem Hinterrande, welche ihrer Lage nach den ganz ungefärbten Stellen bei P. undata entsprechen, wasserhell. Diese beiden Striche sind ganz scharf abgegränzt und der Raum hinter ihnen ganz ebenso dunkelbraun gefärbt, wie der übrige Flügel; der längere fast geradlinig, der kürzere sichelförmig gebogen. Die Schwinger sind hell rostgelb.
In Carolina von Zimmermann aufgefunden.
3. Pyrgota pterophorina. Antennarum articulo tertis praecedente paullo longiore, oblongo-ovato, arista brevissima, crassa: fronte oculis latiore, fortiter prolongata, palporum articulo ultimo permagna, cochleari: alis latis, vena longitudinali secunda geniculata, nec appendiculata, fuscis, alula, maculis duabus posticis magnis, semilunaribus guttisque duabus hyalinis. Long. corp. 10 mill., alar. 11 mill. ♀. Patria: Carolina merid: (Taf. 11, fig. 6 und 6a.)
Körper klein, schlank, hell und glänzend rostgelb. Kopf, von oben gesehen, um ⅓ länger als breit, Stirn breiter als die Augen, aber bis zum Vorderrand derselben gerechnet doch etwas länger als breit, der Vorsprung nur wenig kürzer und nach vorn nur sehr leicht verengt; im Profil gesehen ist derselbe weniger in die Höhe gerichtet als bei den vorigen Arten, vielinehr bis zu der weit hervortretenden Spitze fast in derselben Ebene mit dem übrigen Theile der Stirn liegend, wodurch zugleich der Vorderrand, der unter leichter Convexität stark zurückweicht, fast ganz auf der Unterseite
zu liegen kommt; Backen ebenfalls breiter und liefer herabgezogen als bei P. undata. Die Färbung des Kopfes ist überall licht rostroth, selbst die schwarzen, Seitenlinien des Untergesichts fehlen. Die Fühler ebenfalls ganz rostgelb, die beiden Endglieder ziemlich von gleicher Länge, das dritte nur bei der Ansicht von aussen am Unterrande etwas länger, indem es hier vom zweiten weniger umfasst wird als innerund oberhalb; die beiden ersten Glieder sind, wie bei den vorigen Arten, mit schwärzlichen Borsten besetzt, das dritte sammetartig befilzt, länglich eiförmig; die Borste von der Mitte seiner Länge, nahe dem oberen Rande entspringend, dick und sehr kurz, noch kürzer als das dritte Fühlerglied selbst; von ihren beiden Basalgliedern das zweite um die Hälfte länger als das erste, während die eigentliche Borste nur wenig länger als jene zusammengenommen und griffelförmig erscheint. Die Taster langgestreckt, leicht gekrümmt, an der Spitze etwas löffelartig erweitert, hell rostgelb, schwarzborstig; der Rüssel braun. Thorax einfarbig rostgelb, wie der Kopf mit feinen, schwarzen Borsten bekleidet; Hinterleib von gleicher Farbe, aber glänzender, mit langen, besonders an den Seiten pinselartig vereinigten, schwarzen Borsten besetzt, die Oberseite der heiden vereinigten Basalringe von der Mitte ab gebräunt. Die hornige Kapsel, in welche das fünfte Segment des weiblichen Hinterleibes endigt, hat, im Profil gesehen, die Form eines Sperlingsachnabels, ist, oben convex, unten concav, am Ende stumpf zugespitzt und etwas kürzer als die drei letzten Abdominalringe zusammengenommen. Beine merklich länger und schlanker als bei den vorigen Arten, dicht und ziemlich lang behaart, lichtbraun, das Basaldrilltheil der Schienen, von denen die des dritten Paares gegen die Spitze hin viel stärker, verdickt.sind, als die des zweiten, sowie die Tarsen hell gelblich. Die Flügel auffallend breit, besonders ihre Spitze.sehr stumpf abgerundet; die zweite Längsader stark geschwungen und darauf winklig gebrochen, aber ohne Appendix; Grundfarbe satt erdbraun, ein trapezoidaler Fleck, vom Vorderrand bis zur dritten Längsader reichend und nach innen von der Knickungsstelle der zweiten Längsader liegend, ein runder Punkt zwischen den beiden Queradern, die Alula und zwei grosse Halbmonde des Hinterrandes wasserhell, letztere gegen den Aussenrand hin wieder sehr leicht bräunlich getrübt, Schwinger ganz hellgelb.
Aus Süd-Carolina, ebenfalls von Zimmermann aufgefunden.
Toxotrypana, nov. gen.
Alarum vena longitudinalis secunda apice furcata.
Abdomen gracile, subpetiolatum.
Antennarum articulus tertius elongatus, suparallelus, arista breviter ciliata.
Ovipositor feminae corpore longior, fortiter arcuatus.
Durch die lang zugespitzte hintere Analzelle der Flügel würde diese ausgezeichnete neue Gattung sich der Gruppe der Tephritiden im Sinne Macquart's einreihen, von deren übrigen Mitgliedern sie sich einerseits durch die vor ihrer Mündung in die Costa gabelig gespaltene zweite Längsader, andrerseits durch die sehr auffallende Grösse und Form des Ovipositor beim Weibchen unterscheidet. Der Kopf ist, von oben gesehen, quer viereckig, vorn bei den Augen etwas breiter als der Thorax, nach hinten etwas schmaler, die Stirn etwas mehr als den dritten Theil der Kopfbreite einnehmend, wenig nach vorn hervortretend. Von der Seite gesehen fällt die Stirn bis zur Einlenkung der Fühler in ziemlich gerader Linie schräg nach unten ab; das Untergesicht ist etwas zurückweichend, der Mundrand leicht aufgebogen, die Backen unterhalb der Augen klein, flach, hinter denselben blasig aufgetrieben. Bei der Ansicht von vorn ist die Stirn bis zur Einlenkung der Fühler gleich breit, das Untergesicht durch Auseinanderweichen der Augen nach unten allmählig erweitert, mit scharf erhabenen, geradlinigen Seitenkielen, an deren Innenseite sich eine tiefe, aber nach innen nicht scharf abgegrenzte Furche zum Einlegen der Fühler findet; der Mundrand ist flach dreieckig ausgeschnitten. Die Ocellen klein, im Dreieck unmittelbar vor dem scharfen Scheitelrand gelegen; die Augen eiförmig, gross, die beiden oberen Dritheile der Kopfhöhe einnehmend, sehr fein facettirt, nackt. Die Fühler in der Mitte der Augenhöhe dicht neben einander in dem durch das Zusammenstossen der Untergesichtsleisten gebildeten Winkel eingelenkt; das erste Glied kurz, breiter als lang, oberhalb winklig ausgeschnitten, das zweite doppelt so lang als breit, nach unten kegelförmig erweitert, glänzend, kurz aufrecht behaart, das dritte langgestreckt, fast gleich breit, an der Spitze abgerundet, matt; die Borste unmittelbar auf der Grenze zum zweiten Gliede oberhalb entspringead, um die Hälfte länger als das dritte Fühlerglied, an der Basis leicht verdickt und glatt, im Uebrigen sehr fein und kurz gewimpert. Endlippen des Rüssels ziemlich schmal, Taster gross, löffelförmig. Thorax klein, eiförmig; Schulterblätter des Prothorax sehr kurz und quer, Mesothorax mehr als zwei Drittheile der ganzen Länge einnehmend, die Querfurche vor der Mitte gelegen; Schildchen kurz, abgerundet dreieckig, aufgetrieben, Metathorax schräg abfallend, gewölbt, hinter dem Schildchen frei hervortretend. Flügel so lang als Thorax und Hinterleib zusammengenommen, die Costa bis zur
Mundung der vierten Längsader verdickt, bis zu derjenigen der ersten Längsader in gleicher Weise wie diese selbst mit feinen und dichten Börstchen besetzt; zwischen beiden drei dentlich abgegränzte Zellen von fast gleicher Länge; die zweite Längsader fein, jenseits der Mündung der ersten geschwungen und unter einem rechten Winkel einen Gabelast [illeg] Vorderrande sendend; die dritte fast gerade, die vierte vor und hinter der kleinen Querader geschwungen, diese schr[illeg]g nach vorn und innen, die grosse dagegen in umgekehrter Richtung verlaufend; die hintere Analzelle boträchtlich kürzer als die vordere, aber in eine lange dünne Spitze gegen den Hinterrand des Flügels hin ausgezogen, die Alula schmal mit fast geradem Rande. Die Halteren entspringen [illeg]iltelbar an der Insertion des Hinterleibes und sind zlem[illeg] lang. Die Vorderbeine sind beträchtlich kürzer als die [illeg]igen, die Vorderhüften langgestreckt, fast cylindrisch; die Schenkel gegen die Mitte hin nur leicht verdickt, cylindrisch, die. Schienen am ersten Paar fast gerade und so lang als die Schenkel, an den beiden hinteren leicht geschwungen; am hi[illeg]tersten Paar zugleich stärker erweitert und kürzer als die Schenkel; an den Mittelschienen zwei schwache Enddornen, von denen der eine länger; alle Tarsen länger als die Schienen, ihr erstes Glied länger als die übrigen.zusammengenommen. Der Hinterleib ist fast so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, fünfringelig; der erste Ring um die [illeg]fte länger als breit, an der Spitze etwas enger als an der Basis, von der Seite gesehen etwas bucklig, mit dem folgenden fast verwachsen, wenn auch durch eine wulstige Naht von deenselben änsserlich geschieden; der zweite an der Banis nach stärker eingeschnürt, nach hinten kegelförmig erweitert, die folgenden quer, der dritte beträchtlich länger als die beiden gleich grossen letzten. Die Legeröhre des Weibchens länger als der ganze Körper, stark bogenförmig gekrämmt; in oberen, kapselartig erweiterten Theil nach hinten gericht[illeg], unterhalb scharf gekielt und durch eine ausstülpbare, [illeg]hartige Gelenkhaut mit dem letzten Hinterleibsringe verbunden; der dünnere Theil nach unten und zugleich nach vorn g[illeg]chtet, cylindrisch, allmāhlig verjüngt und gegen die Spitze [illeg] zugleich von vorn nach hinten zusammengedrückt; ihre C[illeg]tenz ist hornig, die Oberfläche glänzond und überall fein be[illeg]aart.
Die bis [illeg]tzt nur in einem weiblichen Exemplare vorliegende Art ist von. Moritz auf den kleinen Antillen (St. Jean) aufgefunden worden, ohne in ihrer Lebensweise näher becbachtet worden zu sein; aus der so absonderlichen Grösse und Form des Ovipositors möchte wohl auf eine eigenthümliche Art der
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Fliege, ihre Eier abzulegen, zu schliessen sein und falls selben, wie nach der Analogie mit den nahe verwandten Formen zu vermuthen steht, auf Blüthentheile übertragen werden, ein Schluss auf eine eben so eigenthümliche Gestaltung dieser erlaubt sein.
Toxotrypana curvicauda. Saturate flava, vertice, thoracis annulis duobus vittisque quatuor, fascia ante scutellum, metanoto abdomineque nigro-fuscis: antennis, palpis, terebra pedibusque ferrugineis, femoribus fusco-annulatis, alis dimidio anteriore saturate flavo. Long. corp. 10 mill., alar. 9 mill., ovipos. 11 mill. ♀ Patria: Insula St. Jean. (Taf II, fig. 9.)
Kopf satt wachsgelb mit drei schwarzbraunen Scheitelflecken, von denen der mittlere die Ocellen einschliesst; Stirn sammetartig matt, mit leichtem Messingschimmer, Untergesicht, Backen und Hinterhaupt dagegen glänzend und glatt, der aufgeworfene Mundrand, jederseits ein Fleck an den Backen, gerade unter den Augen und eine vierzackige Zeichnung in der Mitte des Hinterhaupts dunkel braun; auf dem Hinterhaupt stehen sparsame, aufgerichtete Borstenhaare, die sich bis zum Scheitel erstrecken, wo sich einige durch besondere Stärke auszeichnen. Die Fühler mit Einschluss der Borste und die Taster satt rostgelb; Rüssel dunkelbraun, mit langen, abstehenden, schwarzen Haaren besetzt. Pro-und Mesothorax mit dem Schildchen wachsgelb, das Mesonotum mit folgendor schwarzer Zeichnung: zwei Längsstriemen neben der Mittellinie, vom Vorderrand bis zum Anfang des letxten Drittheils reichend, zwei sich den vorigen an ihrem Aussenrande und nahe ihrem hinteren Ende anschliessende und sich in S-förmiger Biegung nach hinten und aussen gegen die Alula hinwendend; endlich auf der vorderen Hälfte zwischen den Mittelstriemen und den Schulterblättern des Prothorax jederseits eine unregelmässige, ringförmige Zeichnung, deren innerer Bogen sich fleckenartig gegen die Mitte hin ausdehnt. Auf schwarzem Grande zeigt sich hier überall eine [illeg] dichte, körnige Punktirung, wodurch derselbe matt erscheimt; dagegen ist alles Gelbe glänzend und glatt. Brustseiten mit zwei oberen und zwei unteren schwarzbraunen Flecken, von denen besonders der vordere, obere gross und bestimmt (keilförmig) abgegrenzt ist; eino Querbinde vor dem Schildchen und das Mittelfeld des Metanotum ebenfalls sattbraun, aber glatt und glänzend. Flügel von der Costa bis über die dritte Längsader hinaus sehr satt geldgelb, welche Farbe am letzten Drittheil der dritten Längsader durch einen ihre beiden Seiten einnehmenden, bräunlichen Wisch begrenzt wird; auch
die Adern der hinteren Hälfte des Flügels sind gelblich gesäumt und ein Wisch von der Wurzel über die Analzelle hin fast ebenso intensiv wie der vordere. Schwinger gelb mit rëthlichem Knopf. Beine lebhaft rostgelb, Schenkel mit breitem braunen Ring zwischen Mitte und Spitze; die Hinterhüften ausserdem mit schwarzbraunem Spitzenrand und gebräunten Trochanteren; Vorderschienen nebst Tarsen etwas dunkler, muhr bräunlich gefärbt als die hinteren, die Behaarung aller geldgelb; Pulvillen weisslich gelb, Klauen an der Spitzenhälfte schwarz. Am Hinterleib sind die Seiten des ersten Segmentes ganz, die des zweiten an der Basis gelbbraun, alles Uebrige schwarzbraun mit Ausnahme der gelblich durchscheinenden Spitzenränder der hinteren Ringe; die feine, anliegende greise Behaarung ist auf den beiden ersten Segmenten weniger dicht als auf den hinteren, welche dadurch matter erscheinen. Die weibliche Legeröhre ist oberhalb an der Basis etwas gebräunt, sonst überall rostgelb, glänzend, fein gelblich behaart.
Diacrita, nov. gen.
Alae cellula anali longe acuminata, venis transversis distamtibus.
Vertex quadrisetesus, frons horizontalis.
Antennae articulo ultimo ovali, arista basi articulata, subtitissime pubescente.
Durch die gegen den Hinterrand des Flügels lang ausgezogene und stark verschmälerte hintere Analzelle nähert sich diese Gattung in der Macquart'schen Gruppe der Tephritiden am meisten den afrikanischen und ostindischen Dacus-Arten (D. caudatus, armatus Fab., longistylus Wied. u. a.), während sie im ganzen Habitus, in der Färbung und Zeichnung des Körpers und der Flügel eine nicht geringe Aehnlichkeit mit Ortalis und zwar besonders mit den brasilianischen Arten O. atomaria und trifasciata Wied. darbietet; von beiden irt sie übrigens hinreichend durch Abweichungen im Bau des Kopfes, der Fühler und des Hinterleibes unterschieden. Kopf von oben gesehen quer, Stirn um die Hälfte breiter als die Augen, sich nach vorn erweiternd und über dieselben merklich hervortretend; Untergesicht fast senkrecht abfallend, beiderseits von der stumpfen, erhabenen Mittellinie mit eiförmiger Aushöhlung zum Einlegen der Fühler; Mundrand aufgeworfen, bei der Profil-Ansicht schräg nach hinten und unten zurück-weichend. Scheitel mit vier starken aufgerichteten Borsten auf der Grenze zum Hinterhaupt, Backen mit einer gleichen am unteren Rande; Scheitelaugen auf einem schwachen Höcker gelegen, ziemlich entfernt von einander, deutlich. Augen
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oval, mit starker Convexität am Vorderrande, zwei Drittheile der Kopfhöhe einnehmend; Facettirung überall gleich fein. Fühler auf der Höhe des Kopfes unter dem etwas aufgewul-steten Stirnrande eingelenkt, bei ihrer Insertion durch einen Vorsprung des Untergesichts, welcher oberhalb tief dreieckig ausgehöhlt ist, getrennt; das erste Glied klein, dreieckig, das zweite oberhalb länger als unten und besonders an der Innenseite die Basis des Endgliedes umfassend, längs des Oberrandes dicht beborslet; das Endglied oval, auf der Aussenseite länger als das zweite, dagegen von innen gesehen diesem gleich. Die Borste rückenständig, am Ende des ersten Drittheils des Gliedes eingelenkt, mit zwei deutlich geschiedenen Basal-gliedern, von denen das erste kurz, das zweite verlängert ist; die Borste selbst am Grunde verdickt, äusserst kurz und kaum erkennbar behaart. Rüssel bis zu den Endlippen von horniger Consistenz, glänzend, diese breit, am Rande dicht behaart; Taster langgestreckt, fast gleich breit. Thorax länglich quadratisch, bei der Insertion der Flügel von der Breite des Kopfes, leicht und gleichmässig gewölbt, ohne deutliche Quernaht; Schildchen kurz, quer dreieckig, mit stumpfer Spitze. Hinterleib kurz oval, kaum von der Länge des Thorax, mit vier getrennten Ringen, indem die beiden ersten verschmolzen sind; diese zusammen trapezoidal, breiter als lang, der dritte und vierte gleich lang, der fünfte abgerundet dreieckig. Flügel länger als der Körper, verhältnissmässig schmal; Costa bis zur Mündung der vierten Lägsader verdickt, nirgends gedornt, aber mit feinen Haaren dicht gewimpert; die crste Längsader bildet mit derselben drei deutliche Zellen, wovon die mittlere etwas länger; die zweite ist fast gerade, die dritte und vierte münden nicht weit von einander in die Flügelspitze; von diesen ist die erstere von der Querader ab nach vorn Convex, die letztere zwischen beiden Queradern leicht S-förmig geschwungen. Die kleine Querader ist gerade gerichtet, die grosse schräg nach aussen gegen die Spitze hin; von den beiden Analzellen ist die vordere sehr schmal, winklig zugespitzt, die hintere an der Basis breit dreieckig, dann stark verengt und in Form, eines schmalen Streifens bis nahe zum Hinterrande verlängert. Die Alula schmal, ziemlich klein, die Schüppchen sind im Rudiment vor-handen, die Schwinger kurz, mit grossem Endknopf, in gleicher Linie mit der Spitze des Schildchens entspringend. Beinc schlank, die hinteren von mässiger, Länge, das vordere Paar verkürzt; Vorder-und Mittelschienen gerade, letztere mit dünnem, scharfen Enddorn, Hinterschienen leicht gekrümmt, schon vor der Mitte erweitert und flachgedrückt; an den Vorder- und Mitteltarsen das erste Glied den folgenden
zusammen gleich, an den hinteren kürzer; Pulvillen gross, fast kreisrund, Klauen einfach und dünn.
Diacrita costalis. Cinereo-tomentosa, thoracis dorso punctis octo nigris (3. 3. 2.), capite cum antennis ferrugineo, nitido, alis hyalinis, fascia costali undulata apiceque dilatata nigro-fusca. Long. corp. 9 mill., alar. 10 mill., — Patria: Mexico (Oaxaca). (Taf. II, fig. 10 und 10a.)
Kopf glänzend rostfarben, Stirn im hinteren Theile etwas gebräunt, nur die Backen und das Hinterhaupt durch feines Toment matt; die Augen von einem feinen, silberweiss schillernden Rand umgeben, an dessen Innenseite in der Höhe der Fühler-Insertion ein eingedrückter, kreisrunder, sammetschwarzer Fleck steht. Fühler lebhaft rostgelb, die Borsten am Oberrande des zweiten Gliedes und die Fühlerborste mit Ausnahme der Basis schwarz. Thorax mit aschgrauem, etwas ins Gelbliche ziehenden Toment bedeckt, an den Seiten leicht glänzend, auf dem Rücken matt und hier mit acht runden, schwarzen Punkten gezeichnet, von denen sechs in zwei Querreihen zu je drei vor der Mitte, die beiden übrigen dicht hinter der Mitte der Länge stehen. Schildchen chokoladenbraun, mit tomentirter Scheibe und glatten, glänzenden Rändern. Auch der Hinterrücken ist in der Mitte glänzend und glatt, während der Hinterleib matt braun erscheint und bei reinen Exemplaren wahrscheinlich ebenfalls dicht bestäubt ist. Die Beine sind sattbraun mit helleren, mehr gelblichen Tarsen. Die Flügel sind glashell mit schwärzlichem Geäder, dessen Umgebung auf der hinteren Hälfte leicht bräunlich getrübt ist; eine tief schwarzbraune Längsbinde erstreckt sich von der Basis längs der Costa bis zur Spitze, wo sie sich mondförmig verbreitert; dieselbe ist an ihrem Hinterrande gewellt, indem sie an der Basis die Hälfte der Flügelbreite einnimmt, darauf von der dritten Längsader begrenzt wird und jenseits der kleinen Querader sogar durch einen Einschnitt bis über die zweite Längsader zurückgedrängt wird, welche bis zur Erweiterung an der Spitze ihre hintere Grenze bildet.
In Oaxaca von Deppe aufgefunden.
Formosia Guér.
Diese Gattung wurde von Guérin (Revue zoologique 1843, p. 262) hauptsächlich auf Grund der deutlich gefiederten Fühlerborste für die von ihm in der Voyage de la Coquille, Insectes, p. 296, pl. 21, fig. 2, beschriebene und abgebildete Rutilia mirabilis (plumicornis Macq.) errichtet, eine Art, die übrigens sonst in Form und Grösse, ferner auch ganz besonders
in der überaus schönen Metallfärbung der Oberfläche mit den übrigen Rutilien die grösste Analogie zeigt. Als fernerer Unterschied wird für Formosia angegeben, dass beim Männchen die Augen in der Mittellinie zusammenstossen, eine Eigen-thümlichkeit, die, wenn ich sie beim Mangel an männlichen Exemplaren gleich nicht direkt bestätigen kann, doch schon dadurch sehr wahrscheinlich wird, dass bei den Weibchen der beiden neuen und hier zu beschreibenden Arten die Stirn im Vergleich mit den eigentlichen Rutilien auffallend schmaler, sowie überhaupt der ganze Kopf kürzer und verhältnissmässig kleiner erscheint. Diese Schmalheit der Stirn, durch welche zugleich eine grössere Ausdehnung der Augen bedingt wird, fällt übrigens bei der einen Art hauptsächlich auf Rechnung der beiden (hellgefärbten), Seitenstriemen, während die dunkle Mittelstrieme im Ganzen weniger reducirt erscheint; bei der anderen dagegen ist sie mehr durch eine auffallende Ver-schmälerung der Mittelstrieme bedingt, wenn auch die Breite der beiden seitlichen im Vergleich mit Rutilia immer noch gering genug ist. Will man gegen Macquart (Dipt exot. I Suppl. p. 174) die Gattung Formosia aufrecht erbalten, was in Rücksicht auf die geringfügigen Unterschiede, welche man in den Gruppen der Dexiarien und Muscarien zur Errichtung von Gattungen überhaupt verwandt hat, wohl zulässig wäre, so könnte man auch die von Rutilia etwas abweichende Borstenbekleidung des Gesichtes mit heranziehen: die mittlere Stirnstrieme wird nämlich nur von einer Reihe sehr starker und dabei sparsamer Borsten, etwa zwölf an der Zahl, eingefasst, und diese Reihe setzt sich gegen die sehr feine und sparsame Haarbekleidung der Seitenstriemen durchaus scharf ab, während bei Rutilia beide ganz allmählig in einander übergehen. Auch die von den Mundrändern entspringenden Borsten sind bei den Formosia-Arten beträchtlich sparsamer und sehr viel stärker als bei den Rutilien. Ob diejenigen der von Macquart beschriebenen Arten, denen eine fein behaarte Fühlerborste zugeschrieben wird, oder die beiden von Walker (List of Dipt. Ins. IV, p. 866) der Gattung Formosia mit Zweifel beigerechneten Arten der Guérin'schen Gattung in der That angehören, muss ich unentschieden lassen; jedenfalls sind aber die beiden hier charakterisirten Arten, welche an Glanz und Farbenpracht alle bis jetzt bekannten Rutilien noch weit übertreffen, mit keiner derselben identisch.
1. Formosia callipygos. Frontis lateribus, epistomate, orbitis, therace scutelloque coeruleis (thoracis disco viridi-micante), abdomine nigro, fasciis tribus supra purpureis, chalybeo-micantibus, infra viridi-aureis: alis leviter infuscatis,
basi nigro-fusoa. Long. corp. 18 mill. ♀. Patria: Nova Guinea.
Körper ziemlich breit und niedergedrückt, besonders der fast viereckige Hinterleib; Kopf verbältnissmässig klein. Die beiden seitlichen Stirastriemen schmal, schön himmelblau, die mittlere tief sammetschwarz, am unteren Ende fast doppelt so breit als bei den Ocellen, die sie einfassenden Borsten ebenfalls schwarz; Untergesicht beiderseits von den Fühlergruben mit feinem, lehmgelben Filz besetzt, welcher sich in Form eines schmalen Bandes am Aussenrand der Augen bis zur Hälfte ihrer Höhe emporzieht, unterwärts gegen die hellhlauen, in gewisser Richtung grün schillernden, nackten Backen scharf abgegrenzt ist, sich aber nach oben auf das Blau der seitlichen Stirnstriemen sehr verdünnt fortsetzt, so dass diese hier leicht weisslich schillern. Der zwischen den Fühlern liegende mittlere Wulst des Untergesichts oben glänzend pechbraun, nach unten lichter und ebenfalls gelblich tomentirt, der Länge nach tief gefurcht; der obere Mundrand schön violett schimmernd, nur leicht befilzt, der ganze obere Augenrand des Hinterhaupts dagegen glänzend, lebhaft grünblau. An den Fühlern sind die beiden ersten Glieder pechbraun, das letzte langgestreckt, gleich breit, sammetschwarz; die Borste um ein Drittheil länger als dieses, mit kurzem, rothgelben Basalgliede, pechbraun, ziemlich lang gefiedert. Rüssel glänzend schwarz, Endlippen und Palpen rostfarben. Thorax oberhalb tief azurblau, beiderseits mit leichtem Purpur-Anflug, hinter der Naht über die Scheibe weg smaragdgrün schimmernd; die vier Längsstriemen tief indigoblau; die mittleren sehr fein, strichartig, nach hinten leicht divergirend, vor der Naht aufhörend, hinter derselben in Form zweier breiter, quadratisoher Flecken wieder auftretend, die seitlichen vor und hinter der Naht gleich breit, ahgekürzt, kegolförmig. Schulterblätter des Pro- und Mesothorax, sowie die Mittelhrust glänzend himmelblau, nackt, die übrige Brust schwarz, dicht behaart. Schildchen azurhlau, vorn mit Purpurschimmer, am Rande mit starren, nach hinten gerichteten schwarzen Borsten besetzt, welche dem Seiten- und Hinterrand des Mesonotum in gleicber Weise zukommen. Hinterleib um die Hälfte breiter als der Thorax, quer viereckig, nach hinten unter leichter Rundung verengt, an der Spitze quer abgestutzt und deutlich ausgerandet; der erste Ring oben und unten tief sammetschwarz, die drei folgenden mit den gewöhnlichen metallischen Querbinden an der Basis, welche oberhalb tief purpurroth und zwar auf den beiden letzten Segmenten noch mit Stahlblau getränkt, am Seitenrand und auf der Unterseite dagegen lebhaft goldgrün sind. Oberhalb sind diese Binden
beträtchtlich breiter als unten, besonders gegen die Mitte hin, wo sie zu beiden Seiten einer schwarzen Mittelstrieme sich weiter nach hinten erstrecken als an den Seiten; nur die dritte, welche überhaupt die grösste Ausdehnung zeigt, ist fast überall gleich breit. Die Oberfläche des Hinterleibs ist wie die des Thorax dicht punktirt und behaart; von steifen schwarzen Borsten finden sich am Hinterrande des zweiten Segmentes sechs dicht bei einander in der Mittellinie, während sie an den folgenden Segmenten in grösserer Zahl vorhanden und gleichmässig vertheilt sind. Die Flügel sind licht rauchbraun, die Queradern etwas dunkler gesäumt, die Wurzel auf ein Viertheil der Länge, sowie die Schuppen schwarzbraun; die Beine sind ganz schwarz.
2. Formosia moneta. Frontis lateribus laete coeruleis, epistomate, genis, orbitis, thorace scutelloque, abdominis (atri) fascia interrupta maculisque quatuor splendide viridi-aureis: alis infuscatis, basi nigro-fusca. Long. corp. 15½ mill ♀. Patria: Nova Guinea.
Von noch gedrungenerem Bau als die vorige, besonders im Hinterleib merklich kürzer, dagegen mit grösserem Kopfe. Mittelstrieme der Stirn tief sammetschwarz, nach vorn nur wenig erweitert, etwas schmaler als die glätnzend himmelblau gefärbten, hinten leicht goldgrtün spielenden und unterhalb durch weisses Toment verschleierten Seitenstriemen; die Befilzung des Untergesichts, welche auch hier einen Streifen an den Aussenrand der Augen abgiebt, mehlweiss, doch sind die Fühlergruben rein schwarz und nur der Längswulst, durch den sie geschieden werden, mit einer weissen Längsbinde gezeichnet; der Mundrand, die Backen und die Ränder des Hinterhaupts smaragdgrün, die Backed jedoch merklich ins Blaue spielend. Die Fühler ganz schwarzbraun, die Borste von gleicher Farbe, etwas kürzer als bei der Vorigen Art gewimpert. Die Oberseite des Thorax und Schildchens, sowie die Scapulae und das Sternum des Mesothorax schön goldig grün, ersterer längs der Seitenränder mit leichten blauen Nüancen; die vier Striemen rein schwarz, die mittleren sehr fein, nach hinten stark divergirend, vor der Quernaht abgekürzt, hinter derselben als zwei ganz kurze, schmate Flecke wieder auftretend, die äusseren etwas breitere, aber vorn und hinten stark abgekürzte Wische darstellend. D'er Goldglanz der Oberseite ist besonders im Mittelfelde des Thorax und Schildchens stark und spielt hier sogar ins Kupfrige; auch zeigt sich auf der Grenze gegen das Schildchen ein scharf abgegrenzter, quer ovaler, dunkel kupferrother Fleck, der jedoch in Betracht seiner nicht ganz regelmässigen Form
mehr zufällig zu sein scheint. Der tief sammetschwarze Hinterleib, der fast um die Hälfte breiter als lang, quer viereckig, nach hinten verengt und ziemlich stark gewölbt ist, hat auf der Oberseite folgende goldig-grüne, scharf abgegrenzte Zeichnung: 1. eine in der Mitte breit unterbrochene Querbinde an der Basis des zweiten Segmentes, mehr als die Häfte desselben einnehmend und gegen die Mitte hin gerundet erweitert; 2. zwei quer eiförmige Flecke an der Basis des dritten Segmentes, durch einen ihrem Querdurchmesser fast gleichkommenden Mittelraum getrennt; 3. zwei grössere, halbkreisförmige Flecke, welche die Seiten des vierten Segmentes einnehmen und noch etwas entfernter von einander stehen als die vorhergehenden. Auf der Unterseite ist diese Zeichnung dieselbe, obwohl in allen Theilen schmaler; die Querbinde überall gleich breit, die beiden Fleckenpaare schmal dreieckig, das vordere etwas grösser als das hintere. Die Behaarung und Borstenbildung ist wie bei der vorigen Art, doch steigt die Zahl der langen Borsten des zweiten Hinterleibsringes hier auf acht. Die Flügel sind etwas stärker gebräunt, die Adern auch hier dunkler umflossen; das Basaldrittheil ist satt schwarzbraun, die Schuppen lichter; die Beine schwarz.
Tafel II. | ||
Figur | 1. | Richardia eurycephala Gerst. |
„ | 1 a. | Vorderansicht des Kopfes derselben. |
„ | 2. | Richardia telescopica Gerst. |
„ | 2 a. | Vorderansicht des Kopfes derselben. |
„ | 3. | Phytalmia megalotis Gerst. |
„ | 3 a. | Kopf derselben im Profil. |
„ | 4. | Phytalmia cervicornis Gerst. |
„ | 4 a. | Kopf derselben im Profil. |
„ | 5. | Gorgopis bucephala Gerst. mas. |
„ | 5 a. | Vorderansicht des Kopfes derselben (Männchen). |
„ | 6. | Pyrgota pterophorina Garst. fem. |
„ | 6 a. | Fühler, derselben. |
„ | 7. | Pyrgota undata Wied. var Flügel. |
„ | 7 a. | Fühler derselben. |
„ | 8. | Fühler von Pyrgota vespertilio Gerst. |
„ | 9. | Toxotrypana curvicauda Gerst. fem. |
„ | 10. | Kopf von Diacrita costalis Gerst, Profil. |
„ | 10 a. | Flügel derselben. |
Während des Druckes des vorstehenden Aufsatzes kam mir der schon i. J. 1858 erschienene 17. Theil der Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch Indië zu, in welchem Doleschall (Derde Bijdrage
tot de kennis der Dipteren-Fauna van Nederlandsch Indë, p. 117 f.) das oben mit dem Namen Gorgopis bucephala belegte Insekt schon als Zygaenula paradoxa kurz charakterisirt hat. Sollte der Gattungsname Zygaenula seit dem Erscheinen von Agassiz's Nomenclator zoologicus nicht anderweitig vergeben worden sein, so würde ihm der Vorzug vor Gorgopis gegeben werden müssen; im Uebrigen wird weder die oben gelieferte Beschreibung und noch weniger die (bei Doleschall fehlende) Abbildung durch des letzteren Charakteristik überflüssig gemacht.
In den ersten Theil des vorstehenden Aufsatzes, dessen Correctur ich nicht selbst besorgen konnte, haben sich folgende, grossentheils sinnentstellende Druckfehler eingeschlichen:
Seite | 163 | Zeile | 10 | von | oben | lies: | Begründeten | statt: | begründete. |
„ | 164 | „ | 22 | „ | unten | „ | derselben | „ | desselben. |
„ | 165 | „ | 9 | „ | „ | „ | facettirt | „ | facellirt. |
„ | 166 | „ | 5 | „ | oben | „ | nur | „ | und. |
„ | 166 | „ | 8 | „ | „ | „ | schmaleres | „ | schmäleres. |
„ | 166 | „ | 22 | „ | „ | „ | Pulvillen | „ | Pucrillen. |
„ | 167 | „ | 4 | „ | „ | „ | Herina | „ | Hernia. |
„ | 167 | „ | 17 | „ | unten | „ | Enden | „ | Faden. |
„ | 168 | „ | 14 u. 15 | „ | oben | „ | ochergelb | „ | ockergelb. |
„ | 168 | „ | 15 | „ | „ | „ | Schulterbeulen | „ | Schulterborten. |
„ | 169 | „ | 3 | „ | unten | „ | kürzere | „ | längere. |
„ | 170 | „ | 10 | „ | oben | „ | werden | „ | worden. |
„ | 170 | „ | 10 | „ | „ | „ | A derung | „ | A e derung. |
„ | 170 | „ | 17 | „ | unten | „ | dünncren | „ | dünnen. |
„ | 171 | „ | 3 | „ | oben | „ | facettirt | „ | facellirt. |
„ | 171 | „ | 4 | „ | unten | „ | geschwungen | „ | gesprungen. |
„ | 172 | „ | 2 u. 3 | „ | oben | „ | Pulvillen | „ | Putrillen. |
„ | 173 | „ | 8 | „ | unten | „ | capit. | „ | cap. |
„ | 173 | „ | 2 | „ | „ | „ | schmaler | „ | schmäler. |
„ | 174 | „ | 7 | „ | oben | „ | derselben | „ | desselben. |
„ | 174 | „ | 15 | „ | „ | „ | der halbe | „ | halbe. |
„ | 175 | „ | 15 | „ | unten | „ | generischen | „ | gewissen. |
„ | 176 | „ | 10 | „ | oben | „ | abdomine | „ | obdomine. |
„ | 176 | „ | 16 | „ | unten | „ | vier | „ | wie. |
„ | 176 | „ | 9 | „ | „ | „ | nur | „ | um. |
Vom Lehrer Cornelius zu Elberfeld.
Tafel II. A.
Gegen Ende März brachten mir Schüler einige Larven, die sie in Gartenrüben (Brassica Rapa), auf ihrem Standort durchwintert, angetroffen hatten. In den meisten nachträglich herbeigebrachten Knollen war das Fleisch von den mitunter zahlreichen Thieren bis auf die zu harten Fasern und Schalen rein aufgezehrt und in Hulm verwandelt. Als kein Futter
Citation: John van Wyhe, ed. 2012-. Wallace Online. (http://wallace-online.org/)
File last updated 26 September, 2012